Die Munition, die Russlands Präsident Wladimir Putin (71) bei Nordkoreas Diktator Kim Jong Un (39) eingekauft hat, ist mangelhaft. Das jedenfalls meldet das ukrainische Militärportal Defense News, das auf den russischen Militärblog Nur Vorwärts verweist.
Der hat laut eigener Darstellung stichprobenartig fünf nordkoreanische Treibladungen für 152-Millimeter-Geschosse untersucht, nachdem sich russischen Soldaten über die Munition beschwert hatten.
Es stellte sich heraus, dass bei Treibladungen der übliche Bleidraht fehlte, der Kupferablagerungen reduzieren soll. «Das Fehlen von Bleidrähten in den Ladungen verschärft den Rohrverschleiss», kommentiert Defense News das Untersuchungsergebnis. Zudem gebe es «offensichtliche Unterschiede in der Farbe der Treibladungspulver, was indirekt auf einen Unterschied in der Verbrennungsqualität hinweist». Auch die Menge der Treibladungspulver variiere, heisst es.
Arbeiter stehlen Drähte
Der Grund für den Mangel sei die desolate Planwirtschaft Nordkoreas, weshalb die Arbeiter die Bleidrähte aus den Fabriken stehlen würden, heisst es. Die Verwendung unterschiedlicher Treibladungspulver in der nordkoreanischen Munition lasse sich mit der Isolation des Landes erklären. Es zwinge Pjöngjang dazu, alle möglichen Komponenten für die Herstellung zu verwerten, die es auftreiben kann, was am Ende die Qualität der Granaten mindere.
Defense News verweist zudem auf die Aussagen russischer Artilleristen, die die «systematische Streuung bei der Reichweite» der Granaten kritisieren. Dies führe dazu, dass mehr Munition verbraucht werde, schreibt das Portal. Der grössere Munitionsverbrauch bedeute auch eine längere Einsatzzeit, was die Gefahr des Gegenfeuers durch die ukrainische Artillerie erhöhe. Ausserdem beschleunige ein höherer Munitionsverbrauch den Verschleiss des Geschützes, was die Präzision noch mehr beeinträchtige. (gf)