FBI kam ihm auf die Spur
Hacker erklärt sich offiziell für tot – wegen Schulden bei Ex-Frau

Ein Hacker in den USA erklärte sich im Sterberegister für tot. Der Grund: Er wollte kein Kindergeld mehr zahlen. Doch der Betrug flog auf und der Hacker muss jetzt in den Knast.
Publiziert: 23.08.2024 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2024 um 15:57 Uhr
Erklärte sich selbst für tot, um Geld zu sparen: Hacker Jesse K. flog aber auf. Jetzt wurde er dafür verurteilt.
Foto: Grayson County Detention Center

Auf einen Blick

  • Jesse K. täuschte seinen Tod vor, um Kindergeld zu vermeiden.
  • Er hackte sich in mehrere Datenbanken und benutzte falsche Identitäten
  • Er schuldete seiner Ex-Frau 116'000 Dollar plus Zinsen
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Johannes HilligRedaktor News

Nach offiziellen Angaben starb er im Januar 2023 auf Hawaii an Herzversagen. In Wirklichkeit war Jesse K.* (39) quicklebendig und lebte unter falschen Namen in Kentucky. Er hatte sich in das Online-Sterberegister des Insel-Bundesstaates gehackt und sich im Namen des Gerichtsmediziners selbst für tot erklärt.

Das Motiv: Er wollte sich davor drücken, ausstehendes Kindergeld in sechsstelliger Höhe an seine Ex-Frau zahlen zu müssen.

Drei verschiedene Identitäten inklusive Steuernummern

K. ist ein ehemaliger Berufssoldat, der 2008 aus dem Irak zurückgekehrt war. Im selben Jahr liess er sich nach zwei Jahren Ehe von seiner Frau – der Mutter seiner Tochter – scheiden. In den darauffolgenden Jahren zahlte er keinen Cent für sein Kind und schuldete seiner Ex schliesslich 116'000 Dollar plus Zinsen.

Das FBI kam dem angeblich toten K. auf die Schliche, weil er sich auch in die Datenbanken der Bundesstaaten Arizona und Vermont sowie zweier grosser Hotelketten hackte. K. benutzte laut der Anklageschrift der Generalstaatsanwaltschaft von Kentucky gleich drei verschiedene Identitäten inklusive Steuernummern.

Deal mit der Staatsanwaltschaft

Die Ermittler entdeckten, dass der 39-Jährige auf seinem Laptop unter anderen «Kalifornien Kindergeld Einstellung Vater tot» in die Suchmaschine eingegeben hatte. Laut Bundesstaatsanwalt Carlton Shier «wollte sich der Angeklagte einzig für tot erklären lassen, um seiner finanziellen Verantwortung für ein Kind zu entkommen.»

Um einer möglichen Haftstrafe von fast 40 Jahren zu entgehen, schloss Thomas Miceli, der Anwalt von K., einen Deal mit der Staatsanwaltschaft. Sein Mandant bekannte sich wegen Onlinebetrugs sowie Identitätsdiebstahls für schuldig, die anderen Anklagepunkte wurden fallengelassen. Das Gericht blieb beim verhängten Strafmass von sechs Jahren Gefängnis noch unter der Forderung des Anklägers. Dazu muss K. seiner Ex-Frau seine ausstehenden Schulden ganz zurückzahlen und weitere 80'000 Dollar an den Bundesstaat Hawaii – als Entschädigung dafür, weil er das Online-Sterberegister bei seiner Hackerattacke beschädigt hatte.

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