Eine Corona-Infektion kann den Körper stark belasten. Darunter leidet offenbar auch das Gehirn.
Nach einem schweren Krankheitsverlauf schnitten manche Patienten deutlich schlechter bei einem Intelligenztest ab als noch zuvor. Konkret: um 8,5 IQ-Punkte. Das zeigt eine erste Studie aus Grossbritannien.
Corona wurde mit in die Studie aufgenommen
Die Demenz-Forscher untersuchten bereits vor Corona die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten mit zunehmendem Alter in einer gross angelegten Untersuchung mit rund 85'000 Probanden. Als die Pandemie kam, erweiterten die Wissenschaftler ihre Studie und verglichen die Ergebnisse vor und nach einer Corona-Infektion.
Mit dem Ergebnis: Nach einer schweren Corona-Erkrankung mit Spitalaufenthalt wiesen die Testpersonen «erhebliche kognitive Defizite auf», heisst es in der Studie. Auch bei milden Verläufen konnten Unterschiede festgestellt werden.
Krankheit soll man auf keinen Fall unterschätzen
Ob dahinter tatsächlich das Virus steckt und inwiefern Corona Einfluss auf das Gehirn haben kann und ob diese längerfristig sind, das alles ist noch unklar. Weitere Untersuchungen müssen erst die vorläufigen Ergebnisse bestätigen, um klare Aussagen machen zu können.
Aufmerksam auf die Studie machte der deutsche SPD-Politiker Karl Lauterbach (57). Damit wolle er zeigen, dass man die Krankheit nicht unterschätzen dürfte. Der IQ-Verlust sollte für alle eine Warnung sein, die Corona noch immer falsch einschätzen würden, schrieb er auf Twitter.