Rund 600 Menschen - vor allem Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen und Personen, die mit den Infizierten in Kontakt waren - sollen dem kongolesischen Gesundheitsministerium zufolge geimpft werden.
Bislang geht das kongolesische Gesundheitsministerium von 46 möglichen Fällen aus. Bei 21 wurde das Virus nachgewiesen, bei 21 Fällen hielten die Behörden die Ebola-Infektion für wahrscheinlich, in 4 weiteren Fällen für möglich. 26 Menschen sind bereits an Symptomen gestorben, die mit Ebola einhergehen, darunter Fieber und Blutungen.
Zwar ist dies bereits der neunte Ebola-Ausbruch im Kongo in den vergangenen 40 Jahren. Allerdings ist das Virus nun zum ersten Mal in einer Stadt festgestellt worden. Vier Ebola-Fälle sind laut Gesundheitsministerium in Mbandaka mit rund 1,2 Millionen Einwohnern eingetreten.
WHO verschärft Risikowarnung
Die WHO verschärfte daher ihre Risikowarnung für eine Ausbreitung im Kongo am Freitag auf «sehr hoch.» Dass sich das Virus auch ausserhalb der betroffenen Region in Afrika ausbreitet, hält sie aber bislang für eher unwahrscheinlich.
Es sei besorgniserregend, dass Fälle von Ebola diesmal in einem urbanen Zentrum aufgetreten seien, sagte Tedros. Allerdings sei man heute besser gewappnet, diesen Ausbruch zu bekämpfen, als noch 2014. Damals starben bei einer verheerenden Ebola-Epidemie in in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11'000 Menschen.
Das Gesundheitsministerium des Landes bestätigte ausserdem elf neue Infektionen in der nahe gelegenen Kleinstadt Bikoro. Die meisten Verdachtsfälle waren bisher auf dem Land gemeldet worden.
«Ebola ist in der Stadt ein völlig anderes Phänomen als auf dem Land, weil Menschen in städtischen Gebieten viel mehr Kontakt haben», sagte Peter Salama von der Notfalleinheit der WHO. Anders als auf dem Land könne sich die Krankheit in Städten rasant ausbreiten.
Noch keine globale Krise
Die WHO hatte am Freitag einen Notfall-Ausschuss einberufen. Nach Beratungen gab das Gremium bekannt, wegen der Ausbreitung von Ebola in Kongo müsse die WHO noch nicht einen internationalen Gesundheitsnotstand ausrufen.
Die Bedingungen dazu seien nicht erfüllt, sagte der Zürcher Professor Robert Steffen. Sollte die Epidemie schnell voranschreiten oder sich auf andere Länder ausbreiten werde der Notfall-Ausschuss zu einer neuen Sitzung zusammenkommen.
Mit der Ausrufung des Gesundheitsnotstands sollte vor allem die Dringlichkeit der Lage vor Ort international ins Rampenlicht gerückt werden, in der Hoffnung auf mehr finanzielle Mittel oder Forschungsaktivitäten im Bereich Ebola, hiess es bei der WHO.
Die WHO hat 4300 Dosen eines experimentellen Impfstoffs in die Hauptstadt Kinshasa versendet und will weitere 7540 Dosen verschicken. Der Impfstoff wurde noch nicht offiziell zugelassen, darf aber nach Absprache internationaler Gesundheitsbehörden eingesetzt werden. (SDA)
Ebola ist eine hochansteckende und oft tödlich verlaufende Virus-Infektion. Spätestens seit der Epidemie von 2014 in Zentral- und Westafrika ist sie den meisten ein Begriff. Doch was genau steckt hinter der Krankheit, die in 50-80% der Fälle tödlich verläuft? Was sind die Symptome und wie steckt man sich an? Antworten gibt es hier.
Ebola ist eine hochansteckende und oft tödlich verlaufende Virus-Infektion. Spätestens seit der Epidemie von 2014 in Zentral- und Westafrika ist sie den meisten ein Begriff. Doch was genau steckt hinter der Krankheit, die in 50-80% der Fälle tödlich verläuft? Was sind die Symptome und wie steckt man sich an? Antworten gibt es hier.