Das neue Jahr sollte so viel besser werden. Es startete mit neuer Hoffnung. Die Pandemie hat die Nachbarschaft zusammengeschweisst. Man half sich gegenseitig im Lockdown. Ehrensache. So auch in der Via Vanzi von Rimini an jenem folgenreichen Morgen des 9. Januar.
Loris B.* (†51) ist mit Ehefrau Amelia* und seiner Tochter (11) in der Wohnung im ersten Stock, als seine Kollegen ihn rufen. Sie brauchen seine Hilfe. Loris springt sofort herbei. Er arbeitet selbständig, verdient sich seinen Lohn mit kleinen handwerklichen Diensten. Der Nachbar hat ein Möbel in der Garage. Loris soll es reparieren und auf shabby-chic bearbeiten.
Kurzschluss löst Stromschlag aus
Der Zürcher improvisiert. Laut italienischen Medien baut er aus einer alten Mikrowelle den Transformator aus und benutzt ihn für die elektrische Fräse. Das improvisierte Teil wird zu seinem Schicksal. Es ist kurz vor Mittag, als er das zusammengebastelte Gerät in Gang bringt. Ein Kurzschluss wird der Bastelei ein jähes Ende setzen. Kaum hat Loris B. die Fräse aufs Holz gesetzt, trifft ihn ein heftiger Stromschlag. Vor den Augen seiner entsetzten Kollegen.
Der Zürcher ist auf den Stelle tot
Der Zürcher Wahl-Italiener stürzt zu Boden und rührt sich nicht mehr. Die Freunde glauben zunächst, er sei mit dem Kopf aufgeschlagen und ohnmächtig. Doch Loris B. kommt nicht mehr zu sich. Sofort schlagen die Männer Alarm, wählen den Notruf.
Polizei, Notarzt und Ambulanz rücken mit Blaulicht an. Das Rettungsteam versucht, den Mann am Boden zu reanimieren. Vergebens. Loris B. ist tot, verstorben bereits, als der Stromschlag durch seinen Körper fuhr. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft – und die Spurensicherung prüft die Stromanlage in der Garage.
* Namen geändert