Zivilisten werden aus den Trümmern von Azovstal gerettet
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Ex-Profifussballer Ivan Vavassori (29) kämpfte in Mariupol
Italiens Ukraine-Held kickte einst für den FC Lugano

Kurz nach Beginn der Invasion schloss sich der Italiener den ukrainischen Streitkräften an. In der belagerten Hafenstadt wurde er verwundet. Jetzt kehrt der Foreign Fighter heim. Doch für seinen Einsatz gibt es nicht nur Applaus.
Publiziert: 02.05.2022 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2022 um 08:13 Uhr
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Der ehemalige Fussballprofi Ivan Luca Vavassori (29) aus Bergamo zog Ende Februar in den Krieg in der Ukraine, um gegen die Russen zu kämpfen.
Foto: zVg
Myrte Müller

Er hatte früh das Zeug zum Helden. Ivan Luca Vavassori (29) wurde schon mit elf Jahren von den Tessinern als Fussball-Talent entdeckt. Von 2003 bis 2009 kickte der Italiener in der Jugendmannschaft des FC Lugano, berichtet Ticinonline. Es folgten die Mannschaften von Bra, Legnano und Vittuone. Sogar Bolivien nimmt den blonden Torwart unter Vertrag. Doch Schlagzeilen wird der junge Mann aus Bergamo (I) nicht als Fussballstar machen.

Als die russische Armee in die Ukraine einfällt, packt Ivan Vavassori seine Sachen. «Es wird eine selbstmörderische Mission», hatte Ivan Ende Februar «Il Mattino» gegenüber gesagt. Er wolle kämpfen. Auf ukrainischer Seite. Obwohl Ivan eigentlich gebürtiger Russe ist, und im Alter von fünf Jahren von einem italienischen Ehepaar adoptiert wurde.

Der italienische Foreign Fighter kämpft an vorderster Front

Ivan Vavassori schliesst sich der ukrainischen Armee an. Er steht an der härtesten Front dieser grausamen Invasion – in Mariupol. Immer wieder stellt er Bilder und Videos vom Schrecken des Krieges auf Instagram und Facebook. Tausende Followers folgen seinen Posts. Schnell hat er den ersten Spitznamen weg: «Kommandant Rome». Weil er seine Kalaschnikow mit einem schwarzen Klebeband umwickelt, nennen ihn seine Fans auch den «Schwarzen Adler».

Er postet regelmässig bis zum 18. März. «Wir sind nur 500 Meter von der feindlichen Linie entfernt. Ohne Helm. Ohne Schutz. Ohne Angst», berichtet der Foreign Fighter aus Italien. Der Enthusiasmus weicht angesichts der bitteren Realität. «Der Krieg bringt mich zum Kotzen. Ich weine seit Tagen. Wir sind verdammte Soldaten, die töten oder getötet werden», klagt Ivan. Schliesslich blockiert er Instagram und Facebook, «um mein Leben zu schützen», postet er. Es folgt Funkstille.

«Wir sind von den Russen umzingelt»

Familie und Freunde machen sich Sorgen, Ivan und seine Kameraden könnten gefallen sein. Dann taucht eine Message auf. «Ich lebe. Fünf Soldaten sind tot, vier verwundet. Wir sind von Russen umzingelt». Ivan postet wieder regelmässig. Bis am Montag vor einer Woche seine Social-Media-Kanäle abermals verstummen. Am Dienstag berichtet der Ex-Fussballer aus einem ukrainischen Krankenhaus: «Ich habe hohes Fieber, bin an mehreren Stellen am Körper verwundet. Glücklicherweise ist nichts gebrochen». Der Foreign Fighter ist nun kriegsmüde. «Ich habe die Nase voll, werde heimkehren.»

Doch in Italien wartet nicht nur Applaus. Gegen Ivan Vavassori wird zur Zeit von der Mailänder Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren geprüft. Denn die Teilnahme an Kämpfen im Ausland ist ohne Genehmigung des Staates verboten.

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