Die Zukunft des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77) sieht alles andere als rosig aus: Anfang September folgt die Anhörung im vierten Verfahren gegen ihn. Dieses Mal in Atlanta, Georgia. Wegen illegaler Wahlbeeinflussung.
Aus diesem Grund muss er am Donnerstag bereits in Atlanta auftauchen, um seine Fingerabdrücke abzugeben und ein Fahndungsfoto erstellen zu lassen. Oder in Trumps eigenen Worten: «UNGLAUBLICH! Ich werde am Donnerstag nach Atlanta, Georgia, fahren, um verhaftet zu werden», schrieb Trump am Montagabend auf seiner Plattform Truth Social.
Das stimmt so nicht ganz: Trump wird zwar verhaftet, kann gegen eine Kaution von 200'000 US-Dollar aber vorerst auf freiem Fuss bleiben. Sollte er jedoch auch nur in einer der vier Anklagen für schuldig befunden werden, muss er mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen. Zwar hat Trump auch dann einige Optionen, wie er einen Gefängnisaufenthalt vermeiden könnte – doch keine davon ist gut.
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Auf die lange Bank schieben
Die verantwortlichen Staatsanwälte möchten alle so bald als möglich mit den Prozessen loslegen. Laut Rechtsexperten werden Trump und seine Anwälte allerdings alles versuchen, die Verfahren so lange wie möglich hinauszuzögern, damit er noch gute Chancen bei den US-Präsidentschaftswahlen hat.
Der Supreme Court hilft ihm aus der Patsche
Gleichzeitig könnte Trumps Team versuchen, die Fälle vor ein höheres Bundesgericht zu ziehen. Dort erhofft er sich bessere Chancen.
Trump betont immer wieder, dass der Oberste Gerichtshof der USA alle Verfahren gegen ihn stoppen müsste. Diese würden eine «unzulässige Einmischung» der Justiz in die nächsten Präsidentschaftswahlen darstellen, so Trump.
Der Supreme Court wird sich aber wohl erst nach einer Verurteilung des ehemaligen Präsidenten in die Angelegenheit einmischen. Zudem bleibt auch offen, ob sie zu seinen Gunsten entscheiden würden.
Trump gewinnt die Präsidentschaftswahlen
Die Hoffnung Trumps, dass sich mit einem Wahlsieg 2024 all seine Probleme in Luft auflösen werden, ist gross. Doch so einfach wird das nicht.
Zwar führt Trump das Feld der republikanischen Kandidaten mit einem deutlichen Vorsprung von rund 40 Prozent an, doch: Bei der eigentlichen Wahl droht ihm massiver Gegenwind. Laut einer AP-Umfrage wollen 53 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner bei der nächsten Wahl definitiv nicht für Trump stimmen.
Zudem schützt ihn die Präsidentschaft nicht vor allen Klagen. Trump könnte zwar versuchen, sich in den Bundesanklagen – die gestohlenen Dokumente und der Aufstand am 6. Januar 2021 – selbst zu begnadigen. Doch die Anklagen auf Ebene der Bundesstaaten in New York und in Georgia könnten normal weiterlaufen.
Er flüchtet ins Ausland
Eine abenteuerliche These bringt der deutsche Spiegel ins Spiel: das Exil im Ausland. Bislang haben die Gerichte seinen Reisepass noch nicht beschlagnahmt, er könnte also jederzeit das Land verlassen. Zahlreiche Länder haben kein Auslieferungsabkommen mit den USA abgeschlossen.