Er kündigte eine grosse Enthüllungs-Pressekonferenz an – doch daraus wurde nichts. Die Anwälte von Ex-US-Präsident Donald Trump (77) hielten ihn offenbar davon ab, in der Öffentlichkeit über den angeblichen Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen 2020 zu sprechen. Dieser Rückzieher bringt ihm nun viel Spott ein.
Nach der Anklage im US-Bundesstaat Georgia wollte Trump am Montag zahlreiche Medienschaffende ein weiteres Mal in seinem Bedminster Golfclub in New Jersey, davon überzeugen, dass er Opfer von Wahlbetrug geworden ist. Doch die geplante Pressekonferenz, die mit Spannung erwartet wurde, wurde abgesagt.
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Trump soll nicht geschwächt werden
Trumps Anwälte begründen die Absage damit, dass sie angebliche Beweise lieber für die Gerichtsverhandlung aufbewahren möchten. Trump persönlich bestätigt auf seiner mitbegründeten Social-Media-Plattform Truth Social am Donnerstagabend: «Meine Anwälte wollen die Beweise lieber in der Verhandlung verwenden, deshalb ist die Pressekonferenz nicht länger notwendig.»
Die Reaktionen aus der US-Politiklandschaft auf die Absage liessen nicht lange auf sich warten. So schreibt der demokratische Politiker Jon Cooper auf X (ehemals Twitter): «Zuerst zieht er einen riesigen Bluff auf und dann sagt er die Konferenz im letzten Moment ab. Ist er ein Feigling oder ein Betrüger?»
Spott-Kommentare im Internet
Unter dem Beitrag türmen sich viele höhnische Kommentare gegen Trump, unter anderem auch von Republikanern: «Ich bin schockiert, aber nicht überrascht», schreibt ein Nutzer. Und ein weiterer stellt sich die Frage: «Was in aller Welt haben ihm seine Anwälte gesagt, um ihn davon zu überzeugen, es nicht zu tun? Es muss ein magischer Satz sein.»
Am Freitag äusserte sich auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Chris Christie (60) gegenüber CNN zu Trumps Absage: «Mich überrascht dieses Zurückrudern keineswegs. Denn er weiss, dass ihm eine Gefängnisstrafe droht.» Trump hätte auf seine Anwälte hören sollen, als er im Weissen Haus sass, erklärte Christie mit sarkastischem Unterton.
Niederlage bis heute nicht eingestanden
Im Bundesstaat Georgia wurde Trump diese Woche im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Ein Geschworenen-Gremium entschied, dass Trump sich wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in Georgia zu beeinflussen, vor Gericht verantworten muss.
Trump hat seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 bis heute nicht eingestanden. Er bleibt nach wie vor bei der Version, dass Wahlbetrug ihn damals um den Sieg gegen den Demokraten Joe Biden (80) brachte. (ene)