Bei der belgischen EU-Abgeordneten Maria Arena (56) ist eine Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal im EU-Parlament durchgeführt worden. Zudem habe es weitere Durchsuchungen an Orten gegeben, die direkt oder indirekt mit ihrer Familie in Verbindung stünden, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Mittwochabend mit.
Dokumente und Technik seien beschlagnahmt worden. «Ich bin überzeugt, dass die Untersuchung ergeben wird, dass ich an dieser Sache in keiner Weise beteiligt bin», sagte Arena am Mittwoch über ihren Anwalt laut der belgischen Nachrichtenagentur Belga.
In dem Ende vergangenen Jahres öffentlich gewordenen Bestechungsskandal geht es um mutmassliche Einflussnahme auf Entscheidungen des EU-Parlaments durch die Regierungen von Katar und Marokko. Verdächtigt sind unter anderem die ehemalige Vizepräsidentin des Parlaments, Eva Kaili (44), ihr Lebensgefährte Francesco Giorgi (35), der belgische Abgeordnete Marc Tarabella (60) und der mutmassliche Drahtzieher Antonio Panzeri (68).
Gegen Arena wurde bislang nicht ermittelt. Sie trat allerdings vom Vorsitz des Unterausschusses für Menschenrechte zurück, nachdem bekanntgeworden war, dass sie eine von Katar bezahlte Dienstreise erst deutlich nach Bekanntwerden des Korruptionsskandals offengelegt hatte. (SDA)