«Etwas beunruhigend»
Tödliche Haiangriffe haben sich 2023 verdoppelt

Die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, ist gering. Dennoch hat sich die Zahl der tödlichen Haiangriffe im vergangenen Jahr verdoppelt. Der Anstieg heisst aber nicht unbedingt, dass die Tiere gefährlicher geworden sind.
Publiziert: 06.02.2024 um 07:44 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2024 um 15:36 Uhr
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Die Zahl der tödlichen Haiangriffe stieg 2023 markant an.
Foto: Image Source

Die Zahl der unprovozierten Haiangriffe ist 2023 im Vergleich zum vorherigen Jahr deutlich gestiegen. Eine wissenschaftliche Datenbank der University of Florida für weltweite Haiangriffe bestätigte für das vergangene Jahr 69 unprovozierte Hai-Angriffe, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. 2022 waren es mit 57 vergleichsweise wenig gewesen.

Die Zahl von 2023 liege im Rahmen der gewöhnlichen Bisszahlen, obwohl die Todesfälle «etwas beunruhigend» seien, sagte Gavin Naylor, Direktor des Haiforschungsprogramms des Florida Museum of Natural History. Zehn der unprovozierten Angriffe im vergangenen Jahr endeten tödlich. Im Jahr zuvor waren es fünf. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, bleibe dennoch äusserst gering.

Haie glauben, Surfer sind Robben

Ein Grossteil der Angriffe im vergangenen Jahr ereignete sich im Bereich der Vereinigten Staaten (52 Prozent) und Australien (22 Prozent). In 42 Prozent der Fälle weltweit wurden Surfer gebissen. Die meisten Todesfälle durch Haie im Jahr 2023 waren auf Bisse von Weissen Haien zurückzuführen. «Wenn ein Weisser Hai hinter einer Robbe her ist und die Robbe das weiss, hat der Weisse Hai keine Chance», sagte Naylor. «Robben sind sehr beweglich, so dass die Einzigen, die erwischt werden, diejenigen sind, die an der Oberfläche herumtollen und sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Und genau so sieht ein Surfer aus.»

Wenn es mehr Angriffe gibt, bedeute das oft, dass mehr Menschen Zeit im Wasser verbringen – nicht, dass die Haie gefährlicher geworden sind, teilte das Florida Museum of Natural History mit. Die zunehmende menschliche Aktivität in den natürlichen Lebensräumen der Haie führe zu einem Anstieg der Begegnungen mit den Tieren.

Über die vergangenen Jahrzehnte gesehen stieg die Zahl der registrierten Angriffe stark an. In den vergangen zehn Jahren schwankte sie jedoch sehr: 2016 waren es mit 98 besonders viele, in den Pandemiejahren 2020 und 2022 jeweils nur 57 - die geringste Zahl in dem Zeitraum. Mit einfachen Vorsichtsmassnahmen könne man die ohnehin geringe Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, weiter minimieren. Man solle sich in Ufernähe aufhalten, nicht in der Morgen- oder Abenddämmerung schwimmen gehen und übermässiges Planschen vermeiden, teilte das Florida Museum of Natural History mit. (SDA)

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