Das Drama auf den Bahamas geschieht am Montag gegen 11.15 Uhr: Die US-Touristin Lauren V.* (†44) ist mit ihrem Paddelboard etwas weniger als einen Kilometer von der Küste in West Providence entfernt – als sie unvermittelt von einem Hai angegriffen wird.
Ihr Mann, der mit ihr unterwegs war, kann nichts mehr für sie tun. Der Hai beisst die Mathematik-Spezialistin aus dem Bundesstaat Massachusetts in die rechte Körperseite, fügt ihr schwere Verletzungen an der Hüfte und dem Oberkörper zu.
Sie starb noch am Strand
Ein Rettungsschwimmer des Resorts, in dem die Frau logierte, eilt mit einem Rettungsboot zu Hilfe und holt die schwer verletzte Frau und den Mann an Land. Dort versucht er, mit Wiederbelebungsmassnahmen die Frau zu retten. Vergeblich: Die US-Touristin stirbt noch vor Ort.
Besonders tragisch: Laut lokalen Medien feierte V. am Sonntag ihre Hochzeit. Sie war mit ihrer ganzen Familie auf die Bahamas gereist. Ihr Mann musste mitansehen, wie seine grosse Liebe von einem Hai zerfleischt wurde.
Eine Touristin, die im gleichen Resort wohnt, schreibt auf Facebook: «Als wir hinausgingen und uns an den Strand setzten, sagte uns ein Mann, der im Liegestuhl neben uns sass, dass er ihre Schreie noch gehört hatte. Er stand immer noch unter Schock.»
«Tiefes Engagement für alles, was sie angefasst hat»
Das Opfer arbeitete als Mathematikerin für ein Unternehmen, das Ressourcen für Lehrkräfte bereitstellt. Der CEO des Unternehmens, Rob Waldron, äusserte sich am Dienstag zur Hai-Attacke: «Unser Team ist untröstlich und trauert um eine liebe und vertraute Kollegin und Freundin. Lauren war ein geliebtes Mitglied unserer Mathe-Abteilung und sie hat ihr tiefes Engagement für Schüler und Pädagogen in alles einfliessen lassen, was sie angefasst hat.»
Es ist der zweite tödliche Hai-Angriff innert weniger Tage. Am Sonntag starb eine 26-jährige Frau in Mexiko, als sie mit ihrer Tochter zu einer Plattform im Meer vor Melaque schwamm. Ein Hai biss sie ins Bein, als sie ihrer Tochter auf das Floss half. Sie starb an ihrem schweren Blutverlust.
Zweiter tödlicher Hai-Angriff innert zwei Tage
Hai-Angriffe auf den Bahamas sind eigentlich selten, allerdings wurden laut CBS in den vergangenen Monaten gleich mehrere Attacken gemeldet. Eine deutsche Touristin verschwand nach einer Attacke im November; im Juni musste einer Taucherin nach einem Angriff ein Bein amputiert werden.
Es ist noch nicht geklärt, um welche Hai-Art es sich beim Tier vom Montag handelt. Rund 40 Hai-Arten würden infrage kommen, schreibt CBS. Dazu gehören Bullenhaie, Tigerhaie und Schwarzspitzenhaie, die alle als aggressiv gelten. (neo/ene)
*Name bekannt