Es klingt unvorstellbar: 1,5 Millionen Pfund pro Tag, also 1,7 Millionen Franken, hat der britische Hedgefondsmanager Christopher Hohn (54) dieses Jahr bereits verdient. Insgesamt landeten 657 Millionen Franken auf seinem Konto. Dabei handelt es sich vermutlich um die höchste Jahreszahlung, die je in Grossbritannien überwiesen wurde, wie der «Guardian» berichtet.
Die Summe, die sich Hohn demnach von seinem Fonds Children's Investment auszahlen liess, sei 15'000 Mal so hoch wie das britische Durchschnittsgehalt und 3500 Mal höher als das Salär von Premierminister Rishi Sunak (42). Die vielen Millionen behält Hohn nicht für sich. Er soll den Mega-Gewinn wieder in seine Fonds investiert haben.
Am Hungertuch muss er trotzdem nicht nagen. Das US-Magazin «Forbes» führt ihn mit einem geschätzten Vermögen von 7,9 Milliarden US-Dollar auf Platz 259 ihrer globalen Reichenliste. Trotz seiner Milliarden lebt der Brite laut eigener Aussage ein «einfaches Leben». Das viele Geld habe ihn nicht glücklicher gemacht. Dafür eine andere Sache: anderen Menschen zu helfen!
«In meinem Leben geht es um Wohltätigkeit»
Der öffentlichkeitsscheue Milliardär gilt als Philanthrop und unterstützt seit Jahren Kinder in ärmeren Staaten. «In meinem Leben geht es um Wohltätigkeit», wird er vom «Guardian» zitiert. Er habe schon früh verstanden, dass er das viele Geld nicht mitnehmen könne. Viel wichtiger sei es darum, mit dem Geld anderen zu helfen. «Geld allein macht dich nicht glücklich.»
Hohn gilt als einer der grössten Philanthropen Grossbritanniens und hat mehr als 4,5 Milliarden Franken in seine persönliche Kinderhilfsorganisation gesteckt. In den letzten Jahren hat er sich auch für die Klimakrise eingesetzt und versprochen, den rund 32-Milliarden-Franken-Fonds zu nutzen, um «Unternehmen, die sich weigern, ihre Umweltemissionen ernst zu nehmen, zu Veränderungen zu zwingen».
Auch in den Vorjahren hatte Hohn enorme Jahresdividenden erhalten. Im Geschäftsjahr bis Februar 2020 waren es laut «Guardian» rund 450 Millionen Franken, 2021 waren es 142 Millionen Franken. Kritiker fordern höhere Steuern für Mega-Verdiener. Dann würde ein Grossteil der Summe die Einkommen gewöhnlicher Arbeitnehmer stärken oder lebenswichtige öffentliche Dienste finanzieren, sagte Luke Hildyard von der Organisation The High Pay Centre. (lrc)