Das All ist unvorstellbar gross. Wahrscheinlich sind wir Menschen nicht allein. Da draussen dürfte es irgendwo Leben geben. Doch bislang haben die Aliens noch nicht den Weg zu uns gefunden. Oder vielleicht doch?
Denn ausgerechnet in der Milchstrasse wurde jetzt eine seltsame Entdeckung gemacht. Und es stellt Forscher vor ein Rätsel. Denn das Objekt verhält sich anders. Es dreht sich und hat regelmässige gewaltige Ausbrüche, bei denen Radioenergie freigesetzt wird. Und war in Abständen von zirka 18 Minuten. Nach wenigen Stunden erlischt das Leuchten wieder.
Das Objekt wurde zuerst vom Studenten Tyrone O'Doherty mit einem Teleskop entdeckt. Er arbeitet unter der Leitung der Astrophysikerin Natasha Hurley-Walker am Internationalen Zentrum für Radioastronomieforschung (ICRAR). «Es erschien und verschwand innerhalb weniger Stunden während unserer Beobachtungen», wird Hurley-Walker von der «BBC» zitiert.
«Das war völlig unerwartet»
Objekte, die im Universum Energieimpulse abgeben, sind keine Seltenheit und werden häufig dokumentiert. Aber etwas, das sich regelmässig an- und wieder ausschaltet, das sei einzigartig. Astrophysikerin Hurley-Walker: «Das war völlig unerwartet. Für einen Astronomen war es irgendwie unheimlich, weil es nichts Bekanntes am Himmel gibt, das so etwas tut.»
Das ICRAR erklärte in einer Mitteilung, dass das Team nach der Durchsicht vieler Daten feststellen konnte, dass das Objekt etwa 4000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, unglaublich hell ist und ein extrem starkes Magnetfeld hat.
Worum es sich genau bei dem Objekt handelt, ist unklar. «Weitere Entdeckungen werden den Astronomen Aufschluss darüber geben, ob es sich um ein seltenes, einmaliges Ereignis handelt oder um eine riesige neue Population, die wir noch nie zuvor gesehen haben», so Hurley-Walker weiter. Sie freue sich darauf, mehr über das rotierende Objekt zu lernen und es zu verstehen, um möglicherweise weitere leuchtende Objekte dieser Art zu finden. (jmh)
Eine rund 4000 Lichtjahre von der Erde entfernte transiente Radioquelle gibt Rätsel auf: Für wenige Stunden strahlt sie alle 18 Minuten rund 30 bis 60 Sekunden lang stark polarisierte Radiowellen ab, um dann für längere Zeit zu verstummen. Die Gruppe um Natasha Hurley-Walker von der australischen Curtin University und dem International Centre for Radio Astronomy Research ICRAR vermutet, dass die Radioquelle ein Neutronenstern mit einem extrem starken Magnetfeld ist. Auch ein stark magnetisierter Weisser Zwerg lässt sich nicht ausschliessen, wie das Team in »Nature« berichtet hat.
Entdeckt wurde die ungewöhnliche Radioquelle GLEAM-X J162759.5-523504.3 im Sternbild Winkelmass (Norma) mit dem Murchison Widefield Array (MWA) in Australien, einem System aus Radioteleskopantennen, das zur Überwachung des gesamten dort zugänglichen Himmels dient. Dort fiel dem Doktoranden Tyrone O'Doherty die Radioquelle auf, als er ein neues, von ihm entwickeltes Auswerteprogramm ausprobierte.
Transiente Radioquellen sind für sich gesehen nichts Ungewöhnliches, aber entweder halten sie mehrere Wochen oder Monate an wie Supernova-Explosionen oder sind extrem kurz wie die Radioblitze eines Pulsars. Aber eine Quelle, die rund eine Minute lang aktiv ist, dann wieder schweigt und wieder aufleuchtet, war bisher unbekannt.