Bei einem blutigen Schusswechsel zwischen Mitgliedern eines mexikanischen Drogenkartells und Sicherheitskräften der mexikanischen Nationalgarde sind am 14. Juni in der Stadt Texcaltitlan elf Mitglieder des berühmt-berüchtigten Kartells «La Familia Michoacana» getötet worden.
Bei den Toten handelt es sich aber nicht nur um Menschen. Auch das Äffchen eines Drogenhändlers starb bei der Schiesserei. Die erstaunten Polizisten entdeckten den Klammeraffen mit ausgestreckten Armen neben seinem Besitzer liegend. Laut «El Heraldo» trug es eine Mini-Schussweste, einen Kapuzenpulli und eine Babywindel.
Der Besitzer soll im Drogenkartell eine hochrangige Position innegehabt haben und war für die Sicherheit der Mitglieder verantwortlich. Bereits letzte Woche war er anlässlich einer Polizeirazzia beinahe verhaftet worden, doch ihm gelang die Flucht.
Äffchen ist als gefährdete Art gelistet
Das Äffchen war laut Medienberichten ein Jahr alt. Im Netz hat es innert kurzer Zeit eine grosse Fangemeinde gewonnen. Weil Klammeraffen gemäss der Weltnaturschutzunion als bedrohte Art gelten, wurde das Äffchen von den Polizisten beschlagnahmt. In den kommenden Tagen soll eine Obduktion durchgeführt werden.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mitglieder mexikanischer Drogenkartelle exotische Tiere halten. Dass diese jetzt aber sogar mit Schutzausrüstung ausgestattet werden, zeigt, welches Ausmass der Drogenkrieg in Mexiko angenommen hat. Letztes Jahr wurden im Schnitt mehr als 90 Morde pro Tag registriert. Viele der Gewalttaten bleiben ungelöst, da ein grosser Teil der Kartelle Beziehungen zu Politikern und Sicherheitskräften pflegen.
Zur Gewalt trägt auch «La Familia Michoacana» bei. Das Kartell, das 2006 gegründet wurde, schmuggelt nach Angaben von US-Behörden grosse Mengen Kokain aus dem Süden Mexikos in die USA. (ced)