Seit 24 Stunden läuft ein Grosseinsatz in Brandenburg (D). Der Grund: Im Dorf Vieritz droht ein bewaffneter Mann, ein Wohnhaus in die Luft zu sprengen. Er hat sich seit Freitagmittag im Gebäude verschanzt und laut «Bild» Sprengfallen gelegt. Die Polizei wollte das nicht kommentieren. Das Dorf wurde abgeriegelt.
Der Hintergrund der Tat ist ein Beschluss des Amtsgerichts, angeregt vom Jugendamt, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Offenbar geht es um einen Sorgerechtsstreit.
«Ich kenne den Mann, wohne 20 Meter von ihm entfernt», sagt eine Nachbarin. «Seine Partnerin hat sich von ihm getrennt, nahm die Kinder mit», erzählt die Nachbarin. «Ich hab heute Nacht kein Auge zugemacht. Überall im Dorf war Polizei. Gegen 0.30 Uhr hörte ich plötzlich 20 bis 30 Schüsse! Wahnsinn!», fährt die Zeugin fort. Die Polizei bestätigt einen Schusswechsel. Es gab keine Verletzten.
Im Wohnhaus, in dem sich der Schütze befindet, lebt eine Frau mit ihrem Kind. Die beiden konnten gegen 1 Uhr nachts das Haus verlassen. Dabei fiel ein Schuss. Das Kind befindet sich derzeit in Obhut des Jugendamts.
SEK verschaffte sich Zutritt
«Es werden Massnahmen ergriffen, um seiner habhaft zu werden», sagt Polizeidirektor Christian Hylla zur «Märkischen Allgemeinen». Ein Spezialeinsatzkommando mit gepanzertem Fahrzeug ist vor Ort.
Gegen 16 Uhr drang das SEK in das Wohnhaus ein. Offenbar schoss der Mann dabei rund 15 Mal um sich. (jwg)