Zuletzt hielt die Schweizer Armee im Jahr 2003 eine Übung im Ausland ab. Bald soll es aber wieder so weit sein. Thomas Süssli (57) bestätigt entsprechende Pläne gegenüber SRF.
«Wenn man verteidigen will, muss man das auch trainieren», so der Korpskommandant. Auf Stufe Batallion wolle man «das Gefecht der verbundenen Waffe» üben. Weil es in der Schweiz allerdings keine Waffenplätze im überbauten Gebiet in der entsprechenden Grössenordnung gebe, müsse man ins Ausland ausweichen.
Nur Freiwillige kommen ins Ausland
Die Rede ist vom Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich. Dort trainierten Schweizer Soldaten bereits in den 1990er-Jahren mit ihren deutschen und österreichischen Kollegen den Ernstfall. Bereits 2025 sollen sie zurückkehren.
Für die Übung will die Armee rund 1000 Soldaten aufbieten. Das Schweizer Gesetz verbietet es ihr allerdings, Angehörige für Wiederholungskurse im Ausland zu verpflichten. Das heisst, Süssli wird auf den Einsatz von Freiwilligen zählen müssen. Ein entsprechender Aufruf bei den Truppen wird dem Armeechef zufolge bald eintreffen.
Dass das Schweizer Militär nicht über einen genügend grossen Übungsplatz verfügt, ist ein bereits bekanntes Problem. Erst kürzlich haben sich das Parlament und der Bundesrat deshalb dafür ausgesprochen, auch in der Schweiz eine entsprechende Trainingsanlage anzulegen.
Finanzierung bereits im Budget berücksichtigt
Eigenen Angaben zufolge benötigt die Armee für die Infanterie einen ein bis zwei Kilometer langen Strassenzug, um den Kampf in überbautem Gebiet angemessen üben zu können. Dafür will man den Waffenplatz Bure JU oder Walenstadt SG ausbauen. Eine dritte Option wäre die Errichtung einer neuen Anlage in einem Bergtal.
Bei der Frage nach der Finanzierung verweist Thomas Süssli auf das Investitionsbudget der Schweizer Armee. «Darin ist auch ein Teil für die Ausbildung vorgesehen.» (obf)