Darum löschte Andreas E. eine Familie aus
1:35
Fünffachmord in Kitzbühel (Ö):So kam es zum Fünffachmord in Kitzbühel

Erste Ermittlungsergebnisse zum Fünffachmord in Kitzbühel
Killer schoss aus nächster Nähe – und war völlig nüchtern

Andreas E. tötete eiskalt die Familie seiner Ex-Verlobten, tat dies aus nächster Nähe. Abwehrspuren wurden offenbar kaum gefunden – Reue zeigt der 25-Jährige bisher nicht.
Publiziert: 08.10.2019 um 12:58 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2019 um 16:52 Uhr
1/14
Andreas E.* (25) hat in Kitzbühel fünf Menschen ermordet. Er ist geständig.
Foto: zvg

Massenmörder Andreas E.* (25) kam gegen 5.30 Uhr zum Wohnhaus seiner Ex-Freundin Nadine H.* (†19) in Kitzbühel, erschoss dort zuerst den Vater Rupert H.* (†59), dann ihre Mutter Andrea H.* (†51) und ihren Bruder Kevin H.* (†25). Dann wandte er sich dem Liebespaar zu, das in einer Einlegerwohnung im oberen Stock schlief. Nadine H.* (†19) und Eishockey-Talent Florian J.* (†24) starben durch die Schüsse des Killers. (Blick berichtete)

Dieser verwendete eine Pistole mit dem Kaliber 9 mm. Am Dienstag gab die Polizei die Obduktionergebnisse bekannt. Abwehrspuren habe man kaum gefunden, was bedeutet, dass die Opfer wohl vom Killer überrascht wurden. Geschossen habe er aus nächster Nähe, sagt der Leiter der Landeskriminalamts, Walter Pupp. Wie oft Andreas E. abdrückte, will er aber nicht sagen. Pupp sprach von einem «kurzen, dynamischen Ablauf». Zu heftiger Gegenwehr sei es nicht gekommen. 

Andreas E. wurde unterdessen ein weiteres Mal vernommen, über gezeigte Reue berichteten die Ermittlungsbehörden nicht. Bekannte beschreiben den Killer als Mann mit zwei Gesichtern, als ein in sich gekehrter Typ, fast schüchtern, der aber aufbrausend sein konnte und sich danach kaum mehr beruhigen liess.

Er sass in der Tatnacht weinend vor dem Pub

«Andi», wie er genannt wurde, sei immer im Schatten seines erfolgreichen Bruders gestanden, berichtet die österreichische Zeitung «Krone». Dieser sei Akademiker, zurzeit weile er in Japan als Dolmetscher. Andreas E. habe sich bei der Familie von Nadine H. aufgehoben gefühlt, sei akzeptiert worden, auch schon damals, als er als 20-Jähriger mit der 14-Jährigen zusammen gewesen war. 

Im Pub, wo Nadine H. mit ihrer neuen Flamme Florian J. sass, kam es zum Streit. Andreas E. sei danach nachts um 2 Uhr weinend draussen gesehen worden, berichten Zeugen. Irgendwann dann muss der Entschluss gereift sein, zum Massenmörder zu werden – nüchtern. Bei den Einvernahmen habe er die Ereignisse klar und strukturiert geschildert, sagen die Ermittler. «Ein Alkoholtest ergab so gut wie keine Beeinträchtigung – er war voll vernehmungsfähig.» (neo)

* Namen bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?