Darum löschte Andreas E. eine Familie aus
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Fünffachmord in Kitzbühel (Ö):So kam es zum Fünffachmord in Kitzbühel

Nach Fünffachmord: Mutter des Kitzbühel-Killers spricht
«Auch mein Sohn ist gestorben»

Andreas E. (25) hat in Kitzbühel fünf Menschen getötet. Nach der Tat stellte er sich der Polizei. Jetzt spricht seine Mutter.
Publiziert: 06.10.2019 um 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2019 um 12:53 Uhr
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Andreas E.* (25) hat in Kitzbühel fünf Menschen ermordet. Er ist geständig.
Foto: zvg

Österreich steht unter Schock. Andreas E.* (25) hat in Kitzbühel (Ö) fünf Personen getötet. Die Opfer: seine Ex-Freundin Nadine H.* (†19), ihr neuer Freund Florian J.* (†24), Nadines Bruder Kevin H. (†25) sowie ihre Eltern Andrea (†51) und Rupert H. (†59).

Der Fünffachmörder von Kitzbühel, Andreas E., sitzt in Untersuchungshaft. Seine Mutter sagt am Montag der «Bild»: «Es sind nicht fünf Menschen gestorben, sondern sechs. Unser Sohn ist auch gestorben.» Ob sie damit meint, dass auch ihr Sohn ein Opfer ist oder ob er für sie nach der Tat ebenfalls gestorben ist, lässt sie offen.

Gegenüber dem TV-Sender RTL erklärt die Mutter, Andreas E. und Nadine H. seien verlobt gewesen. «Sie wollten nächstes Jahr heiraten.» Fünf Jahre seien die beiden zusammen gewesen. Andreas E. sei sehr beliebt und ‹ein kleiner Sunnyboy› gewesen, sagt die Mutter. Nach der Horror-Tat ginge es nun allen «sehr schlecht, auch meinem Sohn». Die Familie wird derzeit von Psychologen, einem weiteren Kriseninterventionsteam und der Stadt Kitzbühel betreut. «Wir haben sehr viele Nachbarn, Bekannte in der Stadt. Wir haben überall Hilfe angeboten bekommen», sagt die Mutter.

Andreas E. fährt um vier Uhr morgens zum Haus seiner Ex

Laut ersten Ermittlungen trafen sich Andreas E. und Nadine H. am Samstag in einer Bar. Dort kommt es zum Streit. Die beiden versöhnen sich kurz darauf aber und verabschieden sich dann voneinander.

Zeugen beobachten wie E. gegen 2 Uhr vor dem Lokal sitzt und weint, wie ein Häufchen Elend.

Andreas E. ist aufgewühlt. Gegen 4 Uhr morgens fährt der 25-Jährige am Sonntag angetrieben von Wut zum Haus seiner Ex. Ihr Vater öffnet die Tür, es kommt zu einem Wortgefecht. E. fährt wieder nach Hause. Dort geht er zum Tresor, holt die Schusswaffe seines Bruders heraus. Mit dieser bewaffnet fährt er erneut zum Haus von H. Es ist 5.30 Uhr. Wieder öffnet der Vater. E. erschiesst ihn. Anschliessend läuft er in das Zimmer des Bruders seiner Ex und erschiesst auch ihn. Als nächstes tötet E. Mutter Andrea H.

Nadine H. und ihr neuer Freund Florian J. schlafen in der Einlegerwohnung im ersten Stock des Einfamilienhauses. E. versucht, die Türe zur Wohnung zu öffnen. Sie ist versperrt. Andreas E. klettert auf den Balkon, schlägt mit einem Baseballschläger die Scheibe ein. Im Innern liegen Nadine H. und Florian J., Eishockey-Torhüter der Adler Kitzbühel, in «seinem» Bett. Er erschiesst beide kaltblütig.

«Ich habe gerade fünf Menschen umgebracht»

Dann fährt der der Kitzbühel-Killer auf den nächsten Polizeiposten, legt seine Waffe und ein Messer auf den Tresen und sagt: «Ich habe gerade fünf Menschen ermordet.» Die Beamten reagieren sofort auf die Schocknachricht, schicken Polizei und Sanität zum Tatort. Doch für die Familie und den Eishockeyspieler kommt jede Hilfe zu spät.

Andreas E. ist in der Region verwurzelt. Sowohl Täter- als auch Opferfamilie sind in Kitzbühel bekannt. E. galt als ruhiger Mensch. Doch die Eifersucht, dass eine Ex-Verlobte einen neuen Partner hatte, muss ihn rasend vor Wut gemacht haben. Der Schütze ist geständig. Die Ermittlungen laufen.

Am Montag hat das Landgericht Innsbruck Untersuchungshaft für Andreas E. verhängt, wie Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, der österreichischen Nachrichtenagentur APA mitteilt. In zwei Wochen wird es eine erneute Haftprüfung geben.

Wegen «Gefahr in Verzug» aus FPÖ ausgeschlossen

Kitzbühel-Killer Andreas E. war ein glühendes Mitglied der FPÖ. Diese bestätigt, dass E. noch am Sonntag wegen «Gefahr in Verzug» aus der Partei ausgeschlossen wurde. 2014 war er noch während zwei Monaten als Jugendreferent Mitglied der Stadtparteileitung der FPÖ Kitzbühel. Nach seinem Ausscheiden war er einfaches Parteimitglied, ohne Mandat oder Funktion, wie oe24 schreibt.

Die SPÖ Langenzersdorf stellte E. mit einem Facebook-Post unter dem Hashtag #nächsterFPÖAMOKLAUF in die rechte Ecke. Die FPÖ will dies nun ahnden. Der SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar entschuldigte sich im Namen der SPÖ Niederösterreich «für das gespürlose und völlig pietätlose Posting der SPÖ Langenzersdorf».

Es werde für den Verantwortlichen einen Parteiausschluss aufgrund parteischädigenden Verhaltens beantragt. Ein so tragisches Ereignis dürfe nicht für parteipolitische Zwecke missbraucht werden und sei der Sozialdemokratischen Partei unwürdig.

Kitzbühel ist nach Fünffachmord in «Schockstarre»

Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler äussert sich am Sonntagabend auf Facebook zum Fünffachmord, sagt, dass die ganze Stadt in «Schockstarre» sei. «Diese Tat ist für uns alle unfassbar, die ganze Stadt trägt Trauer. Ein derart schreckliches Ereignis in dieser Dimension und Tragweite hat es bisher in Kitzbühel nicht gegeben. Der Verlust einer ganzen Familie löst in einem Ort in der Grössenordnung von Kitzbühel aufgrund der vielen sozialen Kontakte tiefe persönliche Betroffenheit bei den Mitbürgern aus», sagt Winkler.

Auch Österreichs Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (33) zeigt sich ob der Bluttat entsetzt. «Ich bin geschockt ob der grausamen Tat in Kitz. Es macht einen fassungslos, wie ein Mensch so viel Hass in sich finden kann, um so zu handeln», schreibt Kurz auf Twitter und spricht den Angehörigen und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus.

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Tirols Landeshauptmann Günther Platter äussert sich ebenfalls zum Fünffachmord von Kitzbühel. «Es sind Nachrichten, die einen sprach- und fassungslos zurücklassen.» (vof/szm/rad/kes/nim)


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