Drei Wochen. So lange fürchtet der belgische Top-Virologe Marc Van Ranst (55) bereits um sein Leben. Der Professor ist ins Visier des rechtsextremen Ex-Militärs Jürgen Coning (46) geraten. Der 46-Jährige soll Berichten zufolge bis unter die Zähne bewaffnet sein – und ist als Scharfschütze ausgebildet. Tausende Soldaten suchen nach dem Rechtsextremisten, der bereits mit Anschlägen gedroht hat.
Gegenüber der «BBC» hat Virologe Van Ranst nun von seinen Erlebnissen in den vergangenen Tagen berichtet. Zusammen mit seinem 12-jährigen Sohn versteckt sich der 55-Jährige an einem geheimen Ort, wird rund um die Uhr bewacht.
Seit drei Wochen im Haus
Vor drei Wochen sei plötzlich ein Mann vor seinem Haus aufgetaucht – bewaffnet mit einem Maschinengewehr und einem Raketenwerfer. «Der Ex-Soldat stand schwer bewaffnet drei Stunden lang vor meinem Haus und wartete darauf, dass ich nach Hause komme», erzählt Van Ranst.
Mittlerweile seien sie seit drei Wochen in ihrem Versteck, dürften dieses nicht verlassen. «Das schmerzt mich am meisten, dass ich meinen Sohn nicht rauslassen darf», so Van Rnast. «Das macht mich wütend. Ansonsten ist es ziemlich surreal, aber zu wissen, was vor sich geht, ist besser als nichts zu wissen.»
Hoffnung auf schnelle Entspannung
Trotz der angespannten Situation kann Van Rast bis zu einem gewissen Punkt verstehen, dass die Leute genug haben. «Ich bin sehr viel im Fernsehen. Wenn mich die Leute ständig sehen, haben sie irgendwann die Nase voll. Das lässt sich nicht vermeiden», sagt der Virologe.
Sorge bereitet ihm allerdings der rege Zulauf der Gruppierung rund um den Ex-Soldaten. Eine Facebook-Seite, die den Rechtsextremen als Helden feiert, erhielt innert weniger Tagen 50'000 Likes. «Das macht mir Angst», erklärt Marc Van Ranst. Er hofft daher, dass Jürgen Coning so schnell wie möglich geschnappt wird.