«Er war voller Angst»
Vierfacher Vater stirbt plötzlich nach Schnitt an der Hand

Schwerer Schicksalsschlag für eine Familie in Deutschland: Der Vater starb nach einer kleinen Handverletzung.
Publiziert: 10.01.2024 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2024 um 15:41 Uhr
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Ursprung des Dramas: eine Kreissägenverletzung an der Hand. Mit diesem Bild hat die Schwester der Witwe eine Spendenseite eröffnet.
Foto: Zvg

Wie schnell eine Handverletzung eine glückliche Familie zerstören reissen kann, zeigt der folgende Fall: Ein Familienvater (†48) aus Winsen (D) starb nach einer Schnittwunde an der Hand.

Kurz vor Weihnachten verletzt sich Frank H.* beim Holzschneiden an der Kreissäge. Der tiefe Schnitt hört bis in den Abend hinein nicht auf zu bluten. Deshalb begleitet seine Frau (34) ihn in die Notaufnahme.

Bei der Anmeldung muss das Paar allfällige Allergien von H. angeben. Sie schreiben auf, dass der 48-Jährige gegen die Antibiotika Penicillin und Amoxicillin allergisch ist.

«Wir haben uns noch unterhalten»

Anschliessend wird der Patient von einem Pfleger in einen Behandlungsraum geführt und dort versorgt. Seine Frau muss in der Zwischenzeit draussen warten.

«Wir haben uns noch unterhalten», sagt die Frau gegenüber RTL. Anschliessend legen die Ärzte dem Mann eine Infusion, um einer Entzündung vorzubeugen. Plötzlich setzt jedoch die Atmung von Frank H. aus. Ihr Mann habe sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. «Er war voller Angst», sagt die 34-Jährige weiter.

Sie versuchte sofort, Hilfe zu holen, doch die Ärzte waren erst beim zweiten Versuch zur Stelle.

«Das war der schlimmste Moment meines Lebens»

Für die Ehefrau beginnt eine wahre Tortur. Erst in der Nacht hat sie Gewissheit: Frank H. musste reanimiert werden. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt, hat kaum Hirnaktivität. «Das war der schlimmste Moment meines Lebens.» Keine 24 Stunden nach Betreten des Spitals muss Stefanie H. die schwierige Entscheidung treffen, die lebenserhaltenden Massnahmen einzustellen. Er hinterlässt vier Kinder im Alter zwischen 4 und 16 Jahren.

Auf Gofundme.com hat die Schwester der Witwe eine Spendenseite eingerichtet. Dort kann man die junge Familie finanziell unterstützen. Das Ziel: 75'000 Euro. Denn: H. war der Alleinverdiener der Familie. Sie hofft auf Spenden, um die Beerdigungskosten zu zahlen. Inzwischen sind fast 50'000 Euro zusammengekommen.

«Es fühlt sich so falsch an», sagt die trauernde Witwe zu RTL. Trotzdem will sie nicht aufgeben. «Wir versuchen, unser Leben zu meistern.» Die Staatsanwaltschaft Hannover hat Ermittlungen zur genauen Todesursache aufgenommen. (ene)

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