Die kleine Fina musste mit ihren vier Jahren schon mehr durchmachen, als manche in ihrem ganzen Leben. Spitalaufenthalte, mehrere Operationen, Infusionen und unerträgliche Schmerzen prägten ihr vergangenes Jahr. Der Grund: Das Mädchen aus Köln (D) hat einen seltenen Keim im Körper.
Bis vor ein paar Monaten lebte die vierköpfige Familie glücklich im Kölner Stadtteil Niehl. Bis plötzlich alles anders wurde. «Zuerst erkrankte mein Mann und hing längere Zeit am Beatmungsgerät», erklärt Finas Mutter gegenüber Express.de. «Als es ihm endlich wieder besserging, klagte die vierjährige Tochter über unerträgliche Schmerzen in ihren Beinen.»
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Das Mädchen, das gerne mit dem Velo und ihren Rollschuhen unterwegs war, konnte plötzlich gar nichts mehr machen. Nach Tagen stellten die Ärzte dann fest, dass Fina einen seltenen Keim im Körper hat. Der Keim ist wahrscheinlich über eine Schürfwunde in den Körper gelangt und begann dort, den Knorpel des Hüftgelenks anzugreifen. Die Ärzte entschieden, die Vierjährige sofort zu operieren.
Viele Rückschläge
Ein paar Wochen später bemerkten die Mediziner aber, dass sich der Keim festgesetzt hat. «Sie sagten uns, dass der Hüftknochen weiter zerstört werde», erzählen die Eltern. Deshalb wurde Fina ein weiteres Mal operiert. Durch die Zerstörung des Knochens darf das Mädchen nicht aufstehen, da der Knochen ihrem Gewicht nicht standhalten würde. «Den Gedanken, dass du von einem auf den anderen Tag deinen kleinen Sonnenschein pflegen musst, kann man kaum in Worte fassen», sagen die Eltern im Gespräch mit Express.de. «Ihr wurde eine unbeschwerte Kindheit genommen.»
Die Familie stand vor vielen Problemen. Das Mietshaus war nicht rollstuhlgerecht und die Mutter musste ihre Arbeit aufgeben, um sich um Fina kümmern zu können. Die Familie war auch nicht in der Lage, die steigenden Kosten zu stemmen. Auch die psychische Belastung sei enorm: «Wir haben mit Fina hier gesessen und ihren Rollstuhl ausgesucht. Das war einer der schlimmsten Momente», erzählt die Mutter. «Wir müssen zwar mit der Situation umgehen, verstehen tun wir sie aber nicht.»
Spendenaktion gestartet
Umso glücklicher war die Familie, als sie der Weihnachtsshow der Stiftung Santa Colonia beiwohnen durften. Diese hat es sich zum Ziel gemacht, Familien und kranke Kinder unbürokratisch zu unterstützen. Die Gründer der Stiftung, Torben Klein (47) und seine Frau Nadine (36), wollen Fina helfen, ein schönes Leben zu führen.
Von der Anteilnahme an ihrem Schicksal war die Familie überwältigt. Von der Santa-Colonia-Stiftung gab es einen Scheck von 2000 Euro, spotan spendete die Karnevalsgesellschaft «Kleine Erdmännchen» 1000 Euro. In der Spendenbox im Foyer der Show lagen am Ende des Abends nochmals über 1300 Euro.
«Vielleicht gibt es ja noch mehr Menschen da draussen, die die Familie mit einer kleinen Spende unterstützen möchten», hoffen die Kleins. (ene)