Luftwaffengeneral Francisco Yánez gab am Samstag bekannt, dass er den Oppositionspolitiker Juan Guaidó als Übergangspräsidenten des Landes anerkenne.
In einem in den Online-Netzwerken veröffentlichten Video prangerte er zudem die «diktatorische» Amtsführung von Maduro an. Der umstrittene Staatschef kann sich derzeit vor allem wegen des Rückhalts der Armeeführung an der Macht halten.
Für das Volk, gegen Maduro
Yánez ist nach eigenen Angaben für die strategische Planung der Luftwaffe zuständig. «90 Prozent» der Streitkräfte würden nicht den «Diktator», sondern das «Volk» unterstützen, sagte er in dem Video, in dem er in Uniform auftrat. Wo sich Yánez aufhielt, war unbekannt.
Die Luftwaffe reagiert scharf: Im Online-Dienst Twitter veröffentlichte sie ein Foto von Yánez überklebt mit den Worten: «Verräter«.
Der Luftwaffengeneral machte indes in seinem Video klar, dass «demokratische Kameraden» der für die Regierungsflugzeuge verantwortlichen Einheit ihm gesagt hätten, dass Maduro ständig zwei Maschinen in Bereitschaft habe, um im Notfall flüchten zu können. «Er soll verschwinden!»
Weg in die Demokratie
Der «Übergang zur Demokratie» stehe «unmittelbar» bevor, sagte der General weiter. Das gewaltsame Vorgehen der Streitkräfte gegen oppositionelle Demonstranten bezeichnete er als «Brudermorde». Guaidó hatte die Militärvertreter aufgerufen, sich der Opposition gegen Maduro anzuschliessen; er hat Überläufern auch eine Amnestie versprochen.
Seine Videobotschaft veröffentlichte Yánez kurz vor den Kundgebungen von Gegnern und Anhängern Maduros am Samstag. Guaidó will mit dem «grössten Protestmarsch in der Geschichte Venezuelas und unseres Kontinents» seiner Forderung nach einem Abtritt Maduros Nachdruck verleihen.
Gewaltsame Zusammenstösse befürchtet
Zeitgleich mit dem Marsch der Opposition wollte Maduro auf einer Massenkundgebung seiner Anhänger den 20. Jahrestag der «Bolivarischen Revolution» feiern, mit der sein Vorgänger Hugo Chávez den ölreichen Staat auf einen sozialistischen Kurs gebracht hatte.
Diese Kundgebung findet etwa zehn Kilometer vom Marsch der Opposition entfernt statt. Die Furcht vor gewaltsamen Zusammenstössen ist gross.
Für Aufsehen hatte zuletzt der Militärattaché Venezuelas in Washington, José Luis Silva, gesorgt. Er hatte sich vor rund einer Woche von Maduro losgesagt und seine «Brüder» beim Militär in Venezuela aufgerufen, Guaidó als Übergangsstaatschef zu unterstützen. (SDA)
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
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