In der österreichischen Hauptstadt soll ein Mann (52) laut der Staatsanwaltschaft Wien bei sexuellen Begegnungen tödliche Drogen verabreicht haben.
Eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde bestätigte am Dienstag, dass der Mann im Verdacht des zweifachen Mordes und des Raubes stehe und sich seit vergangenem Herbst in Untersuchungshaft befindet. Demnächst dürfte gegen den Mann Anklage erhoben werden, wie die Nachrichtenagentur APA berichtet.
Mann nahm Tod von Opfern billigend in Kauf
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Verdächtige im Mai und September des Vorjahres zwei Männer auf einer Datingplattform kennenlernte und ihnen Liquid Ecstasy spritzte. Diese Droge wird unter anderem für Sex unter dem Einfluss von synthetischen Substanzen (Chemsex) verwendet. Er soll ihnen die Droge jeweils zur Luststeigerung in einer Überdosis in den linken Oberarm gespritzt und damit den Tod der beiden Männer billigend in Kauf genommen haben.
Der erste Todesfall ereignete sich vor knapp einem Jahr, am 14. Mai 2021, in der Wohnung des mutmasslichen Täters. Damals ging die Polizei noch von einem Drogentod ohne kriminellen Aspekt aus. Die Ermittlungen kamen ins Rollen, als der Verdächtige Ende September der Polizei meldete, dass sich erneut ein Toter in seiner Wohnung befinde.
Der Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, soll laut Staatsanwaltschaft ausserdem ein weiteres Opfer betäubt und seine Wertsachen geraubt haben. Das dritte seiner Opfer überlebte die Tat allerdings.
Ähnlicher Fall in Nordspanien bekannt
Erst vor kurzem sorgte eine ähnliche Mord-Serie in Spanien für Aufmerksamkeit. Bis zu acht schwule Männer wurden im nordspanischen Bilbao von einem Kolumbianer ermordet. Die zuständige Polizei stellte einen Rucksack sicher, in dem ebenfalls Liquid Ecstasy gefunden wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter diese Droge den Opfern unbemerkt in Getränke mixte. (chs/SDA)