Mark Mongiardo (40), ein Lehrer aus Florida, wurde verdächtigt, alkoholisiert zur Arbeit gekommen zu sein. Kollegen hätten ständig einen Alkoholgeruch wahrgenommen. Er wurde von seinen Vorgesetzten konfrontiert und verlor seinen Job als Sportlehrer und später auch sein Haus. Er musste vorübergehend bei seinen Schwiegereltern unterkommen und sein Auto verkaufen.
Zweimal wurde Mongiardo wegen Trunkenheitsfahrt von der Polizei angehalten, obwohl er keinen Tropfen Alkohol konsumiert hatte. Sie führten einen Atemalkoholtest durch und stellten eine Überschreitung des gesetzlichen Grenzwerts fest.
«Ich habe alles verloren»
Selbst vor seiner Frau musste sich der ehemalige Lehrer rechtfertigen. Sie glaubte ihm nicht mehr und verdächtigte ihn, heimlich Bier zu klauen. Gegenüber «ABC7» erzählte Mongiardo, dass irgendwann der Punkt kam, an dem er nicht mehr konnte. «Ich habe alles verloren, was ein Mensch verlieren kann.»
Nur: Mongiardo war nicht Alkoholiker, sondern litt an einer seltenen Krankheit. Auf Rat seiner Mutter ging der Amerikaner zum Arzt. Sie hatte im Internet gelesen, dass es eine Krankheit gibt, bei der der Körper Alkohol produziert. Die zuständige Fachärztin führte diverse Tests durch und tatsächlich: Bei Mongiardo wurde das Eigenbrauer-Syndrom diagnostiziert.
Konkret bedeutet das, dass ein Ungleichgewicht im Mikrobiom des Darms, Zucker in Alkohol umwandelt. Der Alkohol gelangt in die Blutbahnen und der Betroffene wirkt betrunken – obwohl er keinen Alkohol getrunken hat.
Laut «ABC7» nimmt Mongiardo 30 Tabletten am Tag ein, um die Krankheit im Griff zu bekommen. Zudem darf er praktisch keine Kohlenhydrate essen.
Die Krankheit ist sehr selten und wissenschaftlich noch nicht gut untersucht. Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen darunter leiden. Forscher glauben, dass in Mongiardos Fall eine länger zurückliegende Antibiotikakur die Krankheit auslöste. (ene)