Er meint, er hätte «überstürzten» Afghanistan-Abzug besser gemacht
Trump schiesst gegen «inkompetenten» Biden

Ex-Präsident Donald Trump schiesst in einem neuen Interview scharf gegen Joe Biden. Der Afghanistan-Abzug sei die «grösste Blamage» und «überstürzt». Seinen Nachfolger nennt er «inkompetent».
Publiziert: 11.09.2021 um 02:54 Uhr
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Donald Trump meint, er hätte den Afghanistan-Abzug besser gehandhabt.
Foto: Getty Images

Der Ex-Präsident Donald Trump (75) meint, er hätte den Afghanistan-Abzug besser gehandhabt, als die Biden-Regierung. Er sagt gegenüber Fox News, es habe für die Vereinigten Staaten nie eine «grössere Blamage» gegeben als den «überstürzten» Rückzug der Biden-Regierung aus Afghanistan.

Im Rahmen eines Interviews zum zwanzigsten Gedenktag des 11. Septembers greift Trump Biden an. «Dass diese Peinlichkeit in Afghanistan stattfindet, mit denselben Leuten, die vor 20 Jahren den Schaden angerichtet haben – das ist die grösste Peinlichkeit in der Geschichte unseres Landes», sagte Trump.

«Sieht so aus, als wären wir geflohen»

Er sagt weiter: «So etwas hat es noch nie gegeben. Es sieht so aus, als wären wir geflohen, und das alles nur, weil wir eine inkompetente Person an der Spitze unseres Landes haben.»

Trump, der als Präsident ein Abkommen mit den Taliban für einen Truppenabzug bereits im Mai 2021, rund vier Monate vor dem tatsächlichen Truppenabzug, ausgehandelt hat, behauptete, dass dies unter seiner Regierung «niemals passiert wäre».

Trump behauptet: «Sie wären niemals in unsere Nähe gekommen. Es wäre nicht passiert, sie hätten nichts übernommen.»

Trump meint, er hätte es besser gemacht

Die Taliban hätten gewusst, dass die USA unter Trump angegriffen hätte. Die Biden-Administration zog am 31. August alle US-Militäreinheiten aus Afghanistan ab, nachdem das Land an die Taliban gefallen war.

Trump macht seine Meinung klar: «Sie hätten niemals zuerst das Militär abziehen dürfen – man zieht das Militär zuletzt ab, nachdem alle Menschen draussen sind.»

Er bezieht sich dabei auf die amerikanischen Bürger und afghanischen Verbündeten, die nach der Evakuierungsmission des US-Militärs, die am 31. August auslief, zurückblieben.

Die Biden-Regierung erklärte, die Mission sei von einer militärischen zu einer «diplomatischen» Mission übergegangen. Weiter wolle man Amerikaner und Verbündete ausfliegen, die das Land verlassen möchten.

Nato kritisiert eigenen Einsatz

Man gehe davon aus, dass rund 100 Amerikaner in Afghanistan geblieben sind. Diese entschieden sich jedoch teilweise auch dazu dort zu bleiben.

In seiner Reaktion sagte Trump, die Regierung Biden stehe «wie ein Idiot da» und nannte ihre Rhetorik «traurig und erbärmlich.»

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Doch nicht nur der Ex-Präsident kritisiert den Afghanistan-Einsatz. Die Nato hat unterdessen nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg (62) «eine umfassende Untersuchung» zum eigenen desaströs geendeten Afghanistan-Einsatz eingeleitet.

«Müssen Lehren daraus ziehen»

Er sagt zur «Welt am Sonntag»: «Die Ereignisse der letzten Wochen waren tragisch für die Afghanen und erschütternd für alle, die sie unterstützen.»

Es gebe viele schwierige Fragen bezüglich des Nato-Engagements, die man sich nun ehrlich stellen müsse. Er sagt: «Wir müssen Lehren daraus ziehen.» (euc)


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