Vor über vier Jahren hatte ein Mann mehrere Banken im Kanton Luzern überfallen und dabei ordentlich Bargeld erbeutet. Mehr als 70'000 Franken. Jetzt klickten die Handschellen – und zwar am Strand. Der Italiener wurde in der spanischen Stadt Benidorm verhaftet, berichtet «Zentralplus». Simon Kopp von der Luzerner Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber Blick, dass der Mann am 22. September «aufgrund unseres internationalen Haftbefehls» festgenommen wurde.
Wie das spanische Portal «El Periódico» schreibt, sei die lokale Polizei auf den Mann aufmerksam geworden, weil er sich auffällig verhielt, als er patrouillierende Polizisten bemerkt habe. Die Beamten führten daraufhin eine routinemässige Kontrolle zur Identifizierung des Mannes durch und stellten fest, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorliegt.
Bei der Festnahme soll sich der Mann wenig kooperativ gezeigt und gar um sich getreten haben. Nach Angaben der spanischen Medien soll er 30 Jahre alt und in Spanien ebenfalls schon vorbestraft sein.
Vorliebe für Raiffeisen-Banken
Wie Simon Kopp gegenüber Blick sagt, wird der Mann verdächtigt, im Jahr 2018 drei Banküberfälle im luzernischen Ebikon und Emmen durchgeführt zu haben. Deshalb war er zur Verhaftung ausgeschrieben.
Am 24. April 2018 hatte der junge Mann eine Raiffeisen-Filiale in Ebikon überfallen. Dabei konnte der mit einer Faustfeuerwaffe bewaffnete Täter Bargeld erbeuten und flüchten. Rund einen Monat später – am 22. Mai 2018 – folgte ein zweiter Überfall auf dieselbe Filiale in Ebikon. Erneut hatte der Täter die Angestellten mit einer Waffe bedroht und Bargeld verlangt. Auch hier konnte der Verbrecher flüchten.
Am 27. Juli 2018 schlug der Mann dann in der Nachbargemeinde Emmen zu. Wieder eine Raiffeisen-Filiale. Wieder lief alles nach Plan für den Bank-Räuber. Wie «El Periódico» berichtet, sollen bei den Überfällen insgesamt umgerechnet 71'000 Franken erbeutet worden sein. Der Italiener handelte offenbar nicht alleine. Er soll mit einem Komplizen die Taten begangen haben.
Während der Mann nun in Auslieferungshaft in Spanien sitzt, laufen die Untersuchungen der Luzerner Staatsanwaltschaft. Wann der Verdächtige in die Schweiz überführt wird, ist noch unbekannt. (man)