Ukrainische Soldaten haben offenbar einen der gefürchteten Wagner-Söldner festgenommen. Das berichtet das ukrainische Nachrichtenmagazin «Pravda».
Demnach hätten ukrainische Streitkräfte am 18. Juni einen russischen Piloten verhaftet. Beim Verhör habe sich dann herausgestellt, dass es sich bei dem Piloten um Andrei Fedortschukow, einen Major der russischen Armee, handle. Doch damit nicht genug: Im Verlauf des Verhörs wurde zudem klar, dass Fedortschukow einer der gefürchteten Wagner-Söldner ist.
Rund 3500 Franken Monatslohn
«Während des Verhörs sagte Fedortschukow, dass das Ziel seines Angriffs eine Hochburg der Streitkräfte der Ukraine war. Zuvor hatte er Bombenangriffe auf ukrainische Städte verübt», schreibt «Pravda» unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Fedortschukow hoffe nun auf einen Gefangenenaustausch, um einer möglichen Bestrafung zu entgehen.
Der Luftwaffen-Major verdiente bei der Wagner-Gruppe laut eigenen Angaben rund 200'000 Rubel im Monat. Das sind umgerechnet rund 3500 Franken. Am 18. Juni wurde sein Flugzeug abgeschossen. Er selbst rettete sich vor dem Abschuss mittels Schleudersitz und wurde anschliessend gefangen genommen.
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Laut der ukrainischen Streitkräfte habe Fedortschukow bei seiner Verhaftung ein Navigationssystem bei sich getragen. Zudem habe er auf seinem Handy eine Flugradar-App installiert. Laut der Ukrainer zeige dies, dass «die russischen Soldaten erhebliche Navigationsprobleme» hätten.
Wagner-Truppen sind gefürchtet
Die Wagner-Miliz gehört zu den gefürchtetsten Söldner-Gruppen in Russland. «Putins Schattenarmee», wie die Truppe auch genannt wird, ist eng mit dem russischen Präsidenten verzahnt. Offiziell gibt es die Miliz nicht, denn privates Söldnertum ist in Russland verboten. Die Wagner-Gruppe operiert daher unter dem Deckmantel einer privaten Sicherheitsfirma. Diese würde «überall auf der Welt» ihre Dienste anbieten, betonte Putin im Jahr 2018.
Moskau bestreitet zwar, dass es die Wagner-Truppe gibt. Allerdings ist deren Existenz spätestens seit Frühling 2020 eindeutig bewiesen. Damals verlor einer der Söldner im Libyen-Krieg sein Tablet. Darauf zu finden waren laut der «Zeit» Echt- und Codenamen der Kämpfer, Einkaufslisten für russische Waffen und Aufzeichnungen zu verminten Gebieten. (zis)