Er ist eine zentrale Figur der Krise, in der die Slowakei gerade steckt: der Italiener Antonino Vadala. Nun hat die Polizei den Mafia-Mann gefasst. Das schreibt die Plattform «Dennik N» unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft.
Europäischer Haftbefehl für Antonino Vadala
Die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Andrea Predajnova, bestätigt gegenüber BLICK den Bericht. Am frühen Dienstagmorgen habe man Antonino Vadala in der ostslowakischen Stadt Michalovce festgenommen, so Predajnova. «Für diese Person hat der Gerichtshof in Venedig einen europäischen Haftbefehl ausgegeben.»
Vadala hat enge Beziehungen zu Maria Troskova (30), bis vor wenigen Tagen enge Beraterin von Premierminister Robert Fico (53). Der Italiener ist zudem freundschaftlich und geschäftlich mit Viliam Jasan (65) verbunden – der leitete zuletzt den Sicherheitsrat des Regierungsbüros und die Abteilung Staatssicherheit und Krisenmanagement. Vadala hatte also womöglich Zugang zu sensiblen Informationen.
Drogendelikt einer internationalen Gruppe
Nun fordert das Gericht im Haftbefehl die Auslieferung Vadalas nach Italien. Der Grund: «Ein Drogendelikt, das von einer Gruppe mit internationaler Wirkung begangen wurden.» Gruppe mit internationaler Wirkung? Das klingt nach einer Bestätigung der Recherchen des ermordeten Journalisten Jan Kuciak (†27), der nachwies, dass Vadala enge Verbindungen zur italienischen Mafia 'Ndrangheta hat.
An der Polizeiaktion waren laut Sprecherin Predajnova italienische und slowakische Behörden beteiligt. Vadala ist nicht der Einzige in Polizeigewahrsam: «Im Rahmen der internationalen Aktion wurden 17 Personen gefasst, von denen sich elf in Haft befinden und sechs unter Hausarrest gestellt sind», so die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft zu BLICK.
Vadala log im Interview
Vadala war, kurz nachdem Kuciaks brisante Recherchen veröffentlicht worden waren, mit sechs weiteren Personen verhaftet worden. Wurde aber wieder freigelassen. Er hatte danach in einem Interview beteuert, man habe den falschen Antonino Vadala festgenommen. Ein Mann mit demselben Namen sei wohl der Übeltäter.
Dokumente, die BLICK einsehen konnte, zeigen aber: Es ist ein- und derselbe Mann.