Er erwarb massenhaft Aktien und verkaufte sie nach Kurssteigerung
Mann hört heimlich seine Ehefrau ab und verdient 1,8 Millionen Dollar

In den USA hörte ein Mann Geschäftsgespräche seiner Frau mit und konnte sich dank der Informationen einen schönen Batzen Geld verdienen. Dumm nur, dass der ganze Insiderhandel kurz darauf aufflog.
Publiziert: 24.02.2024 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2024 um 10:27 Uhr
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Der US-Amerikaner Tyler Loudon hörte aus dem Homeoffice mehrere Gespräche seiner Ehefrau mit, in denen es um geheime Firmeninformationen ging (Symbolbild).
Foto: Keystone

Es dürfte einer der dreistesten Fälle von Insiderhandel sein: Ganze 1,76 Millionen US-Dollar konnte sich Tyler Loudon aus dem US-Bundesstaat Texas anhäufen.

Dies aber nicht etwa durch geheime Absprachen, sondern indem er schamlos seine von zu Hause aus arbeitende Ehefrau bei deren Geschäftsgesprächen belauschte.

Aktienwert stieg um satte 71 Prozent

Laut der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC habe Loudon im Jahr 2022 mehrere Unterhaltungen seiner Frau, einer Managerin für Fusionen und Übernahmen bei British Petroleum (BP), mitgehört. In den Unterredungen sei es um die 1,3 Milliarden Dollar Übernahme des Raststätten-Anbieters Travel Centers of America durch British Petroleum gegangen, wie BBC berichtet.

Die damals noch geheimen Informationen wusste Loudon gezielt in bare Münze umzuwandeln, indem er massenhaft Travel-Centers-Aktien kaufte. Satte 46'450 an der Zahl! Kurz nach Bekanntgabe der Übernahme im vergangenen Frühling ging der Wert der Papiere durch die Decke. Dank einer 71-prozentigen Wertsteigerung sammelte sich auf Loudons Konto nach dem Verkauf der Aktien ein stattlicher Betrag an.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis der ungewöhnliche Aktienhandel den Agenten der Börsenaufsicht auffiel und sie bei Loudon vorstellig wurden. «Wir erklären, dass Herr Loudon seine abgelegenen Arbeitsbedingungen und das Vertrauen seiner Frau ausgenutzt hat, um von Informationen zu profitieren, von denen er wusste, dass sie vertraulich waren», schreibt die SEC in einem Bericht. 

Frau will Scheidung und hat Kontakt abgebrochen

Loudon sah sich schliesslich gezwungen, seiner Frau alles zu beichten. Diese war «fassungslos» und meldete den Handel ihrem Vorgesetzten bei BP. Daraufhin überprüfte das Unternehmen ihre E-Mails und Textnachrichten, um auszuschliessen, dass sie in der Sache mit drin hing.

Das tat sie zwar nicht, ihre Stelle ist die Frau dennoch los, weil sie zu fahrlässig mit den geheimen Informationen umgegangen war. Wie es im Bericht der SEC heisst, sei Loudons Frau inzwischen aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und habe jeglichen Kontakt abgebrochen. Im vergangenen Juni reichte sie die Scheidung ein.

Gemäss SEC bestreitet Loudon die Vorwürfe nicht. Er erklärte sich bereit, eine Strafe zu zahlen. Der Mann soll nun strafrechtlich belangt werden und könnte im Falle einer Verurteilung einige Jahre hinter Gitter wandern. (ced)

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