Auf einen Blick
- Epstein enthüllt Trumps Team-Details auf Tonband
- Epstein und Trump hatten regelmässigen Kontakt
- Wolff besitzt über 100 Stunden Aufnahmen
Nicht weniger als 100 Stunden auf Tonband könnten den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (78) in eine unangenehme Situation bringen. Der amerikanische Journalist Michael Wolff (71), der Donald Trumps vierjährige Amtszeit eng begleitet hat, veröffentlichte eine Tonbandaufnahme des vor fünf Jahren verstorbenen Sexualverbrechers Jeffrey Epstein (1953-2019). Auf dem Tonband ist angeblich zu hören, wie Epstein sich ausführlich zu Trumps Team im Weissen Haus äussert, berichtet das Nachrichtenportal «The Daily Beast».
Wolff veröffentlichte das Band in seinem Podcast «Fire and Fury». Insgesamt soll er über 100 Stunden an aufgezeichnetem Material verfügen. Der Chronist gibt an, die brisanten Aussagen Epsteins wurden 2017 in einem Lokal in Manhattan aufgezeichnet. In einer der brisanten Aufnahmen gibt Epstein Insiderinformationen preis, die er offenbar über das Weisse Haus hatte.
«Er sagt zehn Leuten, dass er ein Drecksack ist»
«Seine Leute bekämpfen sich gegenseitig», sagt Epstein zu Wolff in der Aufnahme. Epstein gibt an, dass Trump den Konkurrenzkampf unter seinem Personal befeuere. «Er wird zehn Leuten sagen, dass Bannon ein Drecksack ist», sagt Epstein über Trump. Epstein bezieht sich dabei auf Trumps ehemaligen Chefstrategen Steve Bannon. Zudem soll der Ex-Präsident über seinen Stabschef Reince Priebus gesagt haben: «Er macht keinen guten Job.» Auch über sein Presseteam soll sich Trump mehrmals herablassend geäussert haben, behauptet Epstein in der Aufnahme.
Epstein und Trump standen sich in der Vergangenheit nahe. Videos und Anrufprotokolle bestätigen regelmässigen Kontakt zwischen den beiden Männern. Trump und Epstein wurden in einem 1992 von NBC in Mar-a-Lago aufgenommenen Clip beim gemeinsamen Lachen gefilmt. Ausserdem existieren Fotos, die die beiden 1997 und 2000 nebeneinander lächelnd auf Trumps Anwesen in Palm Beach zeigen. Offenbar führten sie eine tiefer gehende Bekanntschaft. Epstein schien genau gewusst zu haben, wie Trump sein Team regierte und welche Abläufe im Weissen Haus herrschen.
«Haarsträubende falsche Verleumdungen»
Trumps derzeitiges Team bezeichnet die Werke Wolffs als «fiktiv». Die Publikationen des Amerikaners sind unter Kritikern hochumstritten. «Michael Wolff ist ein in Ungnade gefallener Schriftsteller, der routinemässig Lügen fabriziert, um fiktive Bücher zu verkaufen», sagt Trumps aktuelle Pressesprecherin Karoline Leavitt gegenüber «The Daily Beast». «Er hat bis wenige Tage vor der Wahl gewartet, um haarsträubende falsche Verleumdungen zu verbreiten, nur um eine eklatante Wahleinmischung im Namen von Kamala Harris zu betreiben.»
Ein Mitglied aus Trumps Kampagnen-Team gibt gegenüber dem Nachrichtenportal an, dass es «allgemein bekannt» sei, dass Trump die Beziehungen zu Epstein abgebrochen hat. Dies, nachdem gegen seinen einst engen Freund Vorwürfe wegen Sexualverbrechen erhoben wurden.