Eigentlich sollte er seinen Tag in der Kinderkrippe verbringen. Doch darauf hat der 4-jährige Suleiman am vergangenen Dienstag keine Lust. Unbemerkt schleicht er sich vom Gelände seiner Kinderkrippe im brandenburgischen Wittenberge zwischen Hamburg und Berlin und flüchtet.
Knapp drei Kilometer weit läuft der Junge, berichtet «Bild». Dann steht er vor einem Einkaufsladen, ganz in der Nähe seines Zuhauses. Der Laden war dem Jungen offenbar bekannt, er ging regelmässig mit seinen Eltern dort einkaufen.
FFP-2-Masken und Kaugummis
Wie ein Erwachsener will Suleiman einkaufen gehen. Unbewacht streift er durch die Regale, packt Sachen ein. Kaugummis, Glaces, aber auch FFP-2-Masken landen in den Taschen des 4-Jährigen.
Schliesslich ruft eine Mitarbeiterin die Polizei. Die ertappt den Jungen auf frischer Tat, verzichtet allerdings auf Handschellen. Stattdessen bringen sie das Kind nach Hause.
Zur «Bild» sagt der Vater: «Ich war schockiert, als die Polizei bei mir klingelte. Die hatten meinen Sohn an der Hand und mir alles erklärt. Wie konnte mein Sohn einfach so verschwinden und wieso hat das dort niemand bemerkt, nach ihm gesucht und die Polizei alarmiert?»
Verfahren eingeleitet
Suleimans Geschwister gehen in die gleiche Krippe. Die Stadt erklärt, man habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Die Erzieher seien nun mit den Nerven völlig am Ende.
Die Polizei hat ein Verfahren gegen die Krippe wegen Verletzung der Aufsichtspflicht eingeleitet. Gegen die Eltern läuft ein Verfahren wegen Ladendiebstahls. (zis)