«Wir müssen über den Klimanotfall sprechen!»
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Protest im Gerichtssaal:Hier klebt sich der Klima-Aktivist an Tisch fest

Eklat bei Prozess
Klimaaktivist klebt sich im Gericht am Tisch fest

Während eines Gerichtsprozesses in Berlin hat sich ein Klimaaktivist am Tisch festgeklebt und stellte den Richter damit vor Probleme – bis dieser die Nerven verlor.
Publiziert: 24.02.2023 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2023 um 14:29 Uhr
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Die Hand klebt am Tisch und der Prozess muss kurzzeitig unterbrochen werden.
Foto: Twitter @AufstandLastGen

Plötzlich steht Klimaaktivist Henning Jeschke (23) auf und ruft: «Ich habe mich festgeklebt. Ich muss es tun, weil wir über Klimanotstand reden müssen. Es tut mir leid.» Soweit relativ normal für einen Klima-Kleber – doch die Umgebung ist äusserst ungewöhnlich: Der junge Mann hat sich an einem Prozess gegen ihn auf der Anklagebank festgeklebt. Ein Video, das er aus dem Berliner Gerichtssaal selbst aufgenommen hatte, wurde von der Gruppe «Letzte Generation» am Donnerstag auf Twitter veröffentlicht.

Im Prozess geht es um mehrere Aktionen der Gruppe «Letzte Generation» in der Zeit von März bis Juni 2022. Daran soll sich der Angeklagte beteiligt haben. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft ist happig: Nötigung, Widerstand gegen Polizeibeamte und ein gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr.

Samt Tisch aus Saal getragen

Weil der Klimaaktivist gegen eine Geldstrafe Einspruch erhob, kam es am Donnerstag zu einem erneuten Prozess. Nach der Klebe-Aktion verliess der Richter den Saal. Justizbedienstete sollten den Angeklagten loslösen, wie der «Spiegel» schreibt. Auch das Publikum wurde nach draussen beordert.

Letztlich wurde Jeschke samt Tisch aus dem Saal getragen. Der Angeklagte soll den Richter mehrfach unterbrochen haben. «Wir müssen gucken, dass die Menschen, die mit ihren Privatjets weiter das Klima zerstören, vor Gericht gestellt werden», sagt Jeschke, kurz bevor ihn ein Justizbeamter unterbricht und das Video endet.

Wenig später tauchte im Netz ein weiteres Bild von ihm auf. Es zeigt, wie er an einer Bushaltestelle auf «seinem» Tisch sitzt. Die «Letzte Generation» schreibt dazu: «Das Gericht hat alle Eigentumsrechte an dem Tisch aufgegeben, an dem Henning sich heute angeklebt hat. Er gehört jetzt ihm.» Dann ging die Reise los: Er postete ein Bild aus dem Zug – auf dem Tisch. Unterwegs ass er einen Falafel – auf dem Tisch. «Wir essen immer nach Gerichtsprozessen Falafel», schreibt die «Letzte Generation» auf Twitter. Zu Hause angekommen, freute er sich über seinen neuen Schreibtisch. Die Gerichtssprecherin sagt zu «Bild»: «Wir konnten auf den Tisch verzichten. Hauptsache, die Hauptverhandlung konnte fortgesetzt werden.» (abt)

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