Als die Boeing 737 der Ethiopian Airlines am Sonntag um 8:38 Uhr morgens startete, waren 157 Personen an Bord. 149 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder. Wenige Minuten später waren sämtliche Insassen tot. Das ist über die Insassen der Unglücksmaschine ET-AVJ bekannt:
33 Nationalitäten befinden sich unter den Unglücksopfern. Schweizer sind keine darunter. Unter den Toten seien 32 Kenianer und 17 Äthiopier, sagte ein Airline-Sprecher. Laut Behördenangaben verloren ausserdem 18 Kanadier, jeweils acht Italiener, Amerikaner und Chinesen, je sieben Franzosen und Briten, sechs Ägypter, fünf Niederländer und vier Slowaken und Inder bei dem Absturz ihr Leben.
«Wer sie kannte, möge ihnen in Stille gedenken»
Ein slowakischer Politiker, Anton Hrnko, verlor seine Familie beim Flugzeugabsturz. «In tiefer Traurigkeit gebe ich bekannt, dass meine geliebte Frau Blanka, mein Sohn Martin und meine Tochter Michala beim Luftfahrt-Desaster von Addis Abeba heute in den Morgenstunden ums Leben gekommen sind», schrieb der Parlamentarier am Sonntag auf Facebook. «Wer sie kannte, möge ihnen in Stille gedenken.»
Auch drei Österreicher starben. Es handelt sich dabei um ein dreiköpfiges Ärzteteam aus Linz, wie ein Sprecher des Aussenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur APA sagte. Die Fachärzte, die zwischen 30 und 31 Jahre alt waren, wollten aus beruflichen Gründen nach Sansibar weiterreisen. Einer von ihnen ist ein Kardiologe aus Wieselburg – seine Frau soll gemäss «OE24» schwanger sein.
«Behält sie in euren Gebeten»
Unter den Opfern sind nach Angaben von Uno-Generalsekretär António Guterres mindestens 21 Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Zu ihnen gehörte das Team des «UN World Food Programme», wie der Direktor auf Twitter bekanntgab. Die World-Food-Programme-Familie trauere, schreibt David Beasley, der Chef der Uno-Partnerorganisation. «Mitarbeiter waren unter den Menschen an Bord des Ethiopian-Airlines-Flugs», schreibt er. «Bitte behält sie in euren Gedanken und Gebeten.»
Am Uno-Sitz in Genf hielten Mitarbeiter am Montag eine Schweigeminute für die Opfer. Auch bei einer Uno-Umweltkonferenz in Nairobi wurde der Opfer gedacht. An diesem Montag beginnt in Nairobi eine Uno-Umweltkonferenz, bei der Staats- und Regierungschefs, Umweltminister und Experten aus aller Welt erwartet werden.
Bei einem der Opfer aus US-Kreisen handelt es sich um die Britin Joanna Toole (†36) aus Devon. Kollegen beim Uno-Fischerei- und Landwirtschafts-Departement beschreiben sie als «einen wunderevollen Menschen». Ihr Vater beschreibt sie als «sehr sanfte und liebe Frau».
Siziliens Regionalminister für Kultur, Sebastiano Tusa, war ebenfalls im Todesflieger. Der 66-jährige Archäologe war laut Nachrichtenagentur Ansa auf dem Weg nach Kenia, um dort an einem Unesco-Projekt teilzunehmen.
Unbekannter verpasste den Flug
Eine Person, die ursprünglich auf dem Flug hätte sein sollen, verpasste ihn. «Mein Flug von Dubai nach Addis Abeba war verspätet, weshalb ich einen späteren Flieger nehmen musste», sagte der Unbekannte zum Nachrichtensender «eNCA».
(vof/noo)