Beim Zähneputzen kurz die Zahnbürste abwaschen oder eine Cola mit Eiswürfeln trinken – was bei uns ganz selbstverständlich kein Problem darstellt, kann sich in anderen Ländern schnell zu einem Ferien-Killer verwandeln.
Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser, wie die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) warnt. Denn: Das Wasser ist oftmals mit anderen Dingen versetzt. Drei Ursachen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Viren und Chemikalien
Meistens lauern im Wasser Bakterien, Viren oder Parasiten, die schwere Krankheiten wie Cholera, Typhus oder Hepatitis zur Folge haben können. Aber auch Chemikalien und deren Rückstände in den Wasserleitungen tragen dazu bei, dass Leitungswasser mit Vorsicht konsumiert werden sollte. Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber können dadurch ins Wasser gelangen.
Ein Grund kann auch die mangelnde Aufbereitung des Wassers sein. An vielen Orten ist die Wasserinfrastruktur nicht sonderlich gut, weshalb die Schadstoffe oft lang im Wasser bleiben.
Wasser auf Inseln schlechter als auf dem Festland
In 60 Ländern muss man laut der CDC keine Bedenken haben: Darunter fallen Norwegen, Schweden, Finnland, Frankreich, Spanien, Niederlande, Portugal, Saudi-Arabien, Australien, Neuseeland, die USA und Kanada. Dabei ist jedoch zu beachten, dass vor allem auf italienischen, spanischen oder griechischen Inseln das Wasser massiv schlechter ist als auf dem Festland.
Wie das deutsche Auswärtige Amt warnt, können Filteranlagen oder Wasserspender ebenfalls nicht ungefährlich sein. Zudem kann an vielen Orten das Wasser stark nach Chlor schmecken.
An diesen Orten ist Vorsicht geboten
Aber nicht nur Leitungswasser ist betroffen, auch auf Eiswürfel sollten Reisende an einigen Orten lieber verzichten. Darunter sind Destinationen wie Zypern, die Azoren, die Bahamas, grosse Gebiete in Südamerika, Asien und Afrika genauso wie die Kanaren, Kapverden, Malediven, Jamaika oder Mauritius.
An diesen Orten sollten Reisende lieber Wasser im Supermarkt kaufen – oder es vorher abkochen.
Trinkwasser am Gardasee wieder sicher
Wie schnell es gehen kann, zeigt der Vorfall am Gardasee diesen Monat. Mehr als 300 Menschen hatten sich in der italienischen Gemeinde Torri del Benaco am östlichen Ufer von Italiens grösstem See mit dem Norovirus angesteckt.
Erbrechen, Übelkeit, Bauchkrämpfe und Fieber ereilten die Einheimischen und Gäste. Daraufhin erliess der Bürgermeister Stefano Nicotra ein Verbot, das Wasser zu trinken. In der Zwischenzeit ist das Verbot aber wieder aufgehoben worden, das Wasser gilt als sicher. Zum Beweis trank Nicotra vor laufender Kamera aus dem Gardasee. Die Ursache ist nach wie vor ungeklärt.