Sie war übersät mit Wunden. Insgesamt 121 Verletzungen. Darunter eine gebrochene Nase, 14 gebrochene Rippen und zertrümmerte Halsknochen.
Der Körper von Helen J.* (†54) wurde übel zugerichtet, als man ihre Leiche am 1. Februar 2021 in ihrer Wohnung an der Nordküste Grossbritanniens fand. Der Täter: ihr Freund, Kevin A.* (45). Er wurde kurz darauf verhaftet.
Nun wurde dem Briten für den Horror-Mord der Prozess gemacht, wie britische Medien berichten. Das Urteil: Lebenslänglich. Das bedeutet, dass Kevin J. mindestens 19 Jahre ins Gefängnis muss.
Kevin J. versuchte die Tat zu vertuschen
Vor Gericht versuchte sich der 45-Jährige als liebevoller Freund darzustellen und wies jede Schuld von sich. Unfassbar: Er behauptete, dass die dreifache Mutter einfach sehr oft gestürzt sei und sich so die vielen Verletzungen erklären würden. Weiter erklärte er, dass Helen J. im Drogenrausch ihren Kopf gegen die Wand geschlagen hätte. Am nächsten Morgen sei sie dann tot gewesen.
Die Ermittler konnten aber nachweisen, dass Kevin J. versucht hatte, die Tat zu vertuschen. Er wisch nach der tödlichen Attacke das Blut weg und bewegte die Leiche, um den Verdacht von sich abzulenken.
Bereits drei Mal wegen Körperverletzung verurteilt
Helen J. ging seit Jahren durch die Hölle, war in einer gewalttätigen Beziehung gefangen. Nachbarn beschrieben vor Gericht, dass sie immer wieder Schreie aus der Wohnung des Paares gehört hätten.
Eine Freundin des Paares berichtete bei dem Prozess, dass Kevin A. die 54-Jährige regelmässig verprügelt habe. Einmal soll er ihr sogar eine Weinflasche ins Gesicht geschlagen haben. Und so stand er nicht das erste Mal vor Gericht. Der 45-Jährige wurde bereits drei Mal wegen Körperverletzung gegen Helen J. verurteilt, wie der «Liverpool Echo» berichtet.
Tochter musste Misshandlungen mitansehen
Auch die Kinder der dreifachen Mami zeichnen ein grausames Bild der Beziehung. Der Staatsanwalt verliess folgende Aussage einer Tochter: «Ich war elf Jahre alt, als ich Zeuge wurde, wie dieser Mann meine Mutter jeden Tag grundlos misshandelte. Sie war total verängstigt.» Zuvor soll ihre Mutter ein fröhlicher, lebenslustiger Menschen gewesen sein.
Die Verteidigung erklärte vor Gericht, dass Kevin J. eine schwere Kindheit hatte und ebenso mit den Folgen eines Brandes vor zehn Jahren kämpfen würde. Den Richter und die Geschworenen konnte das aber nicht überzeugen. Helen J. «wurde in ihrem eigenen Haus von der Person ermordet, auf die sie sich vor allem hätte müssen verlassen können», erklärte der Richter bei dem Prozess. Zudem habe Kevin J. keine Reue gezeigt.
* Namen bekannt