Drama am Shishapangma
Rekordjägerin (†33) gerät in Lawine - wie ihre Rivalin

Als erste US-Amerikanerin alle 14 Achttausender besteigen: Diesen Rekord wollten sich zwei Frauen sichern. Nun ist eine der beiden tot – und die andere gilt als vermisst.
Publiziert: 10.10.2023 um 02:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 01:25 Uhr
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Anna Gutu stirbt in der Lawine.

Anna Gutu (†33) hätte es fast geschafft. Die US-Amerikanerin, die in der Ukraine geboren ist, wollte als erste Frau der USA auf allen 14 Achttausendern der Welt stehen. Sie stand in einem Wettstreit mit Gina Marie Rzucidlo (45), die das gleiche Ziel hatte. Auch sie wird derzeit vermisst. 

Das Drama geschieht am Shishapangma – dem letzten 8000er, den die beiden Frauen besteigen wollen. Auf einer Höhe von 7800 Metern gerät G. am Samstag gegen 11 Uhr mit ihrem nepalesischen Bergführer Mingmar Sherpa in eine Lawine. Die Schneemassen reissen die beiden mit, wie zwei pakistanischen Bergsteiger beobachten, die daraufhin absteigen. 

Zwei Stunden später löst sich eine zweite Lawine – und reisst Gutus Rivalin mit. Gina Marie Rzudlico aus New York befindet sich nur 80 Meter unterhalb des Gipfels, wenige Meter fehlen ihr. Sie und ihr Bergführer Tenjen «Lama» Sherpa gelten noch als vermisst. 

Innert sechs Monaten 13 Gipfel geschafft

Rzudlico soll dabei auf einer anderen Route zum Gipfel gewesen sein als G, berichtet «Himalayan Times». Der Berg liegt auf tibetischem Gebiet, was gemäss Mingma David Sherpa die Rettungsaktionen erschwert, da keine Helikoptereinsätze am Berg erlaubt sind. G.'s Leiche und diejenige ihres Führers wurden von einer Rettungskolonne zu Fuss geborgen. 

Insgesamt versuchten an diesem Tag rund 52 Bergsteiger, den Shishapangma zu erklimmen. Ein weiterer nepalesischer Bergführer wurde durch die Lawine schwer verletzt, wurde aber lebend von Rettungskräften geborgen. 

Anna Gutu wollte das Ziel unbedingt vor Rzucidlo erreichen. Sie hatte mit ihrem Vorhaben erst dieses Jahr begonnen, schaffte innerhalb von sechs Monate 13 Gipfel. Auf Instagram dokumentierte sie die Rekordjagd. Im Juni postete sie ein Foto auf dem Gipfel des Kanchenjunga. «Ich bin meinem grossen Traum einen weiteren Schritt näher gekommen», schrieb sie dazu. (neo) 

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