Ihre Bilder gingen um die Welt: Als «Zombie-Angelina» schockte die 19-jährige Iranerin Fatemeh Khishvand mit dem Künstlernamen Sahar Tabar ihre Follower auf Instagram. Mit Schminke und Photoshop veränderte sie ihr Aussehen bis ins Unkenntliche.
Doch der Spass auf Instagram hat ernste Folgen: Die 19-Jährige wurde nun zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt! Dies sagte die Lokaljournalistin Masih Alineja zu «Daily Mail». Erfahren hat sie es über den Anwalt von Khishvand.
«Blasphemie, Aufruf zur Gewalt»
Wie die «Bild» schreibt, ging der Verurteilung eine Verhaftung am 5. Oktober 2019 voraus. Gemeinsam mit drei weiteren Influencerinnen aus dem Iran wurde Tabar verhaftet. Die Anklagepunkte damals: Blasphemie, Aufruf zur Gewalt, sowie «Erzielung von Einkommen durch unangemessene Mittel».
Die Behörden argumentierten, dass Tabar ein schlechtes Vorbild sei. Ausserdem habe es Beschwerden aus der Bevölkerung gegeben.
«Ihre Mutter weint jeden Tag»
Die Lokaljournalistin Alineja schreibt auf Twitter: «Sahar Tabar ist gerade einmal 19. Ihr Witz beförderte sie in den Knast. Ihre Mutter weint jeden Tag, um ihr Kind wieder zu befreien.»
Um ihren Worten und ihrem Anliegen noch mehr Gewicht zu verleihen, apellierte sie auch an die echte Angelina Jolie, die als Menschenrechtlerin bekannt ist: «Die Islamische Republik hat eine Geschichte der Quälerei von Frauen. Wir müssen uns gemeinsam gegen diese Geschlechter-Apartheid wehren.»
Photoshop und Schminke statt Operationen
Sahar Tabar wurde mit ihren Zombiefotos weltberühmt, hat rund 468'000 Follower auf ihrem Kanal. Dort behauptete sie auch, dass sie sich mit 50 Operationen zum Zombie «umbauen» liess. Tatsächlich gelang dies jedoch hauptsächlich durch Schminke und Photoshop.
Im Sommer geriet sie durch ihre Infektion mit dem Coronavirus in die Schlagzeilen. Infiziert hat sie sich in einem Gefängnis Schahr-e Rey. Laut dem Zentrum für Menschenrechte im Iran ging es ihr offenbar dermassen schlecht, dass sie an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden musste. (myi)
