Doku enthüllt Story hinter TV-Experiment
Japaner 15 Monate nackt eingesperrt

Schockierende TV-Realität: Japaner wurde 15 Monate lang nackt eingesperrt. Tomoaki Hamatsu wurde in den 90er-Jahren unwissentlich zum Star einer Reality-Show. Eine Doku enthüllt die grausame Geschichte hinter dem TV-Experiment.
Publiziert: 22.11.2024 um 19:01 Uhr
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Mit 22 Jahren wurde der Japaner 15 Monate nackt in eine Wohnung gesperrt. Er hatte nur einen Stift, Postkarten und jede Menge Zeitschriften.
Foto: hulu

Auf einen Blick

  • Japaner 15 Monate nackt eingesperrt für Reality-Show ohne sein Wissen
  • Musste Preise im Wert von einer Million Yen sammeln
  • Er wurde unter dem Spitznamen «Nasubi» berühmt, bedeutet Aubergine auf Japanisch
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Christina BenzRedaktorin News

Der Japaner Tomoaki Hamatsu (49) war nur 22 Jahre alt, als man ihn 15 Monate lang nackt in einen Raum sperrte. Der Grund: An seinem Leid amüsierten sich Millionen japanische TV-Zuschauer. Er war der Protagonist einer der ersten Reality-Shows der Welt in den späten 90er-Jahren – und das, ohne es zu wissen. Die Dokumentation «Der Kandidat» erzählt von seiner Geschichte, wie «Bild» berichtet.

Hamatsu wollte als Komiker durchstarten. Die Sendung «Susunu! Denpa Shōnen», die bekannt war für ihre extremen Herausforderungen, bot sich an. Er ging zu einem Vorsprechen, dachte, es ginge um eine Reise per Anhalter durch Afrika, aber es kam anders: Er wurde in eine Wohnung gebracht, aufgefordert, sich auszuziehen und mit einer bizarren Aufgabe konfrontiert.

«Meine Familie müsste mit den Konsequenzen leben»

Der Japaner müsse Preise im Wert von einer Million Yen (damals rund 11'000 Franken) sammeln, erst dann dürfe er den Raum verlassen. Alles, was er gewann, konnte er behalten, ansonsten hatte er nichts. Ein Stift, eine leere Postkarte, ein Telefon und Zeitschriften mit Preisausschreiben stellten sie ihm zur Verfügung. 

Die Bedingungen waren erbarmungslos: Hamatsu hatte nichts, nicht einmal Toilettenpapier. Seine einzige Nahrung bestand aus den sporadischen Lebensmitteln, die er gewann – darunter Hundefutter und ungekochter Reis. Gleichzeitig trafen absurde Preise ein: Autoreifen, Kino-Tickets oder ein lebender Hummer. Er fror, hatte Heimweh und verhungerte fast.

Das Perfide an der ganzen Sache: Die Wohnungstür war die ganze Zeit über nicht abgeschlossen, doch seine Nacktheit hielt ihn gefangen. «Ich stellte mir immer wieder meine Situation vor, wenn ich den Raum nackt verlassen würde. Ich würde von der Polizei festgenommen werden und meine Familie müsste mit den Konsequenzen leben», erzählt der 49-Jährige in der Dokumentation. Was er während der ganzen Tortur nicht ahnte: Sein Leiden machte ihn zu einem der berühmtesten Gesichter Japans.

Zuschauer sahen ihn tanzen, Grimassen schneiden, furzen

Erst nachdem er das Ziel erreicht hatte, enthüllte man ihm die grausame Wahrheit: Nach 15 Monaten isoliert von der Aussenwelt wurde er in einen weiteren Raum gebracht. Plötzlich stürzten die vier Räume ein und der Japaner stand vor einem jubelnden Publikum – immer noch nackt. Erst dann realisierte Hamatsu, dass er berühmt war. Und zwar unter seinem Spitznamen «Nasubi», was auf Japanisch «Aubergine» bedeutet. 

«Was im Fernsehen gezeigt wurde, waren jede Woche etwa drei bis fünf Minuten meines Lebens. Und es wurde bearbeitet, um das Glück des Gewinnens hervorzuheben», erklärt der 49-Jährige weiter. Denn die begeisterten Zuschauer bekamen nur die «lustigen» Szenen zu sehen: Sie sahen Hamatsu tanzen, Grimassen schneiden und furzen. Die Produzenten bedeckten seine Genitalien mit einer Aubergine.

Noch heute erkennen ihn Personen auf der Strasse. Der Japaner erzählte der britischen Online-Plattform inews: «Bis heute sagen mir die Leute, wenn sie mich wiedererkennen, wie lustig sie es fanden, und ob ich das nicht noch einmal mache.»

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