Immer wieder gibt es Sichtungen von angeblichen Ufos am Himmel. Die Bilder sind meistens alles andere als eindeutig. Ein Beweis für Aliens gibt es bislang nicht. Jetzt will dem selbsternannte Ufo-Experte Jaime Maussan (70) der entscheidende Durchbruch gelungen sein. Im mexikanischen Parlament präsentierte er am Dienstag nicht etwa Fotos. Er präsentierte während einer Anhörung im Parlamentsgebäude die angeblichen mumifizierten Überreste von «nicht-menschlichen Wesen».
Organisiert wurde die Anhörung vom Abgeordneten Sergio Gutiérrez (47) «im Namen des öffentlichen Interesses». Er forderte die Redner auf, zu schwören, dass sie die Wahrheit sagen. Diese legten einen Eid ab.
Tausendjährige Mumien
«Es sind nicht-menschliche Wesen», sagte Maussan. «Wir wollen sie aber nicht als Ausserirdische bezeichnen, weil wir es nicht wissen», fügte er hinzu. Maussan gibt an, die Mumien in Peru entdeckt zu haben. Spezialisten der Nationalen Universität von Mexiko hätten sie mit Radiokarbonmessungen auf ein Alter von rund 1000 Jahren datiert.
Das Physikinstitut der Universität bestätigte in einer Erklärung, dass es zwar Tests durchgeführt habe, jedoch nur zur Bestimmung des Alters und nicht der Herkunft der Exemplare. Das Labor «distanziert sich von jeglicher späteren Verwendung, Interpretation oder Falschdarstellung der von ihm herausgegebenen Ergebnisse», heisst es in der Erklärung.
Schon einmal behauptet, Aliens gefunden zu haben
Die Skepsis kommt nicht von ungefähr. Denn: Es ist nicht das erste Mal, dass Maussan Mumien in Peru gefunden haben will. Bereits im Jahr 2017 meldete der selbsternannte Ufo-Experte einen solchen Fund. Jedoch stellte damals die Staatsanwaltschaft in einem Bericht fest, dass es sich nicht um Mumien handelt, sondern um kürzlich hergestellte Puppen. Diese wurden mit einer Mischung aus synthetischem Klebstoff und Papier überzogen, um eine Art Haut zu erschaffen.
Der Bericht schloss damit ab, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um von Menschen hergestellte Figuren handelt – und «nicht um die Überreste von Ausserirdischen». Eine öffentliche Vorführung der Körper gab es damals allerdings nicht.
Die Vorführung im Parlament löste zahlreiche amüsierte Kommentare im Internet aus. Sie zeige «die Missachtung, die dieses Land für die Wissenschaft hat», schrieb ein Nutzer im Onlinedienst X, vormals Twitter. Andere verbreiteten Videos der Veranstaltung mit Kommentaren wie «die Marsmenschen sind gelandet», ein Nutzer rief dazu auf, UFO-Experte Maussan zum «Präsidenten für intergalaktische Beziehungen» zu machen. (AFP/bab)