Hier berichtet der chinesische Reporter von der Front
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Er spricht auch Russisch:Hier berichtet der chinesische Reporter von der Front

Direkt von der Front
Chinesischer Reporter macht Propaganda für Putin

Der chinesische Reporter Lu Yuguang scheint exklusiven Zugang zu Moskaus Seite der Invasion erhalten zu haben. Dabei verbreitet er aber auch ungefiltert Putins Propaganda.
Publiziert: 18.03.2022 um 17:14 Uhr
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Der chinesische Reporter Lu Yuguang berichtet vom Krieg in der Ukraine. Dabei folgt er den russischen Truppen auf Schritt und Tritt.
Foto: Screenshot

Mal berichtet er mit Helm und schusssicherer Weste, mal lässig mit Sonnenbrille und Käppi – aber immer von der Front, inmitten russischer Truppen. Der chinesische Kriegsreporter Lu Yuguang scheint der einzige Auslandkorrespondent zu sein, der so nahe an das russische Militär herankommt.

Dafür verbreitet Yuguang aber auch ungefiltert die Propaganda von Russlands Präsident Wladimir Putin (69). Er berichtet etwa von der «Befreiungsaktion» in der Ostukraine, von menschlichen Schutzschilden und angeblichen Bio-Laboren. Mit seinem Einsatz dürfte er für viele Chinesen das Bild des Krieges in der Ukraine prägen.

Yuguang arbeitet für den Fernsehsender Phoenix TV (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen deutschen Sender). Dort wird immer wieder von «militärischen Spezialoperation» gesprochen – das Wort Invasion wird nicht benutzt. Dabei stellt der Chinese die ukrainischen Truppen als Aggressoren dar.

Er behauptet auch, dass die Ukrainer über 1000 Menschen als Geiseln halten würden, um sie als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Und: Er spricht über angebliche Bio-Labore, die in der Ukraine heimlich chemische Waffen herstellen sollen,

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Berichtete schon vom Tschetschenien-Krieg

Wie der «Guardian» berichtet, soll es sich bei Yuguang um einen ehemaligen Marineoffizier der chinesischen Volksbefreiungsarmee handeln, der schon seit Jahrzehnten in Russland lebt.

Schenkt man chinesischen Medienberichten Glauben, so gleicht Yuguangs Leben einem regelrechten Helden-Epos. Er soll bereits im Tschetschenien-Krieg an der Seite von russischen Soldaten von der Front berichtet haben. Bei einem Angriff soll sich sogar ein russischer Soldat vor den Reporter geworfen haben, um ihm so das Leben zu retten. Daraufhin versprach Yuguang offenbar dem sterbenden Soldaten, sich um dessen Familie zu kümmern.

Zensur rund um Ukraine-Krieg

Dass Yuguang bei seiner Arbeit so nahe an die russischen Truppen herankommt, zeigt, dass ihm die russischen Behörden vertrauen. Seine Berichterstattung gefällt Moskau – kein Wunder, wurde er dafür bereits mehrfach von der russischen Regierung und dem Militär ausgezeichnet.

Putin versucht derweil, mit aller Macht zu verhindern, dass die Russen über den Krieg in der Ukraine erfahren. Gleich nach dem Einmarsch waren russische Medien angewiesen worden, nur offizielle Informationen der Behörden für ihre Berichterstattung zu verwenden. Medien, die dies nicht befolgen, werden abgeschaltet – Wörter wie Krieg, Angriff oder Invasion sind beispielsweise tabu. Putin setzte in diesem Zusammenhang auch ein neues Mediengesetz in Kraft: Wer «Falschnachrichten» über das Militär verbreitet, dem drohen bis zu 15 Jahren Haft. (bra)

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