Dieses Bild geht um die Welt
Chefarzt tröstet Corona-Patienten auf der Intensivstation

Die Corona-Pandemie fegt gnadenlos über die USA: Bereits über 268'000 Menschen sind tot – kein anderes Land der Welt hat so viele Opfer zu beklagen. Ein Foto aus dem Bundesstaat Texas zeigt aber, dass Menschlichkeit und Hoffnung noch nicht verloren sind.
Publiziert: 01.12.2020 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2020 um 21:22 Uhr
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Dieses Bild geht gerade um die Welt: Chefarzt Joseph Varon tröstet einen Corona-Patienten.
Foto: AFP

Seit März steht Joseph Varon ununterbrochen im Einsatz: Der texanische Chefarzt und sein Team arbeiten am Limit – die Corona-Pandemie lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Ein Foto von Varon geht nun viral und berührt die Menschen weltweit.

Das Bild entstand im United Memorial Medical Center in Houston. Es zeigt, wie der Arzt einen älteren Patienten in seinen Armen hält und tröstet. Varon trägt dabei einen Schutzanzug. Es ist sein 252. Arbeitstag auf einer Corona-Intensivstation in Folge!

«Ich will bei meiner Frau sein»

Wie Varon gegenüber dem Fernsehsender «CNN» sagt, entstand das Foto am Feiertag Thanksgiving. Der ältere Mann habe an jenem Tag versucht, aus seinem Bett zu kommen. «Ich will bei meiner Frau sein», sagte der Corona-Patient laut Varon unter Tränen.

Deshalb habe er ihn in den Arm genommen. Der Patient habe sich danach besser gefühlt und konnte wieder Hoffnung schöpfen. Laut Varon soll der ältere Mann noch diese Woche entlassen werden – dann könne er endlich wieder zu seiner Frau zurück.

«Krankenschwestern brechen zusammen»

Viele Patienten würden auf der Corona-Intensivstation unter der Isolation leiden, sagt Varon. Doch auch das Personal sei am Anschlag. «Meine Krankenschwestern brechen zusammen, manche weinen mitten am Tag, weil sie wegen Situationen wie dieser traurig werden», sagt er.

Varon warnte davor, dass viele US-Amerikaner die Hygieneregeln nicht einhalten würden: «Es ist verrückt. Die Leute hören nicht zu und enden dann auf meiner Intensivstation», sagt er.

Häftlinge müssen Corona-Tote in Lastwagen packen

Es sind nicht die ersten Bilder aus Texas, die während dieser Pandemie um die Welt gehen: In der Stadt El Paso mussten Häftlinge die Corona-Toten in Lastwagen laden – im Leichenschauhaus hatte es nämlich keinen Platz mehr. Die Toten wurden dabei auf Paletten gestapelt. Fotos und Videos davon schockierten.

Nach einem Hilferuf der Behörden hatten sich mehrere Häftlinge freiwillig für diese Arbeit gemeldet. Über 20'000 Menschen starben in Texas bereits an der Folge des Virus. (bra)

Häftlinge müssen Corona-Tote in Lastwagen packen
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Kein Platz im Leichenschauhaus:Häftlinge müssen Corona-Tote in Lastwagen packen


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