«Die Schwäche Russlands ist offensichtlich»
Das sind die internationalen Reaktionen auf den Wagner-Aufstand

Wegen der Rebellion des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin herrscht in Moskau Alarmstufe rot. Aber auch international wird das Geschehen aufmerksam verfolgt.
Publiziert: 24.06.2023 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2023 um 15:06 Uhr
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Für Wolodimir Selenski bestätigt der militärische Aufstand der Wagner-Gruppe, was er schon lange wusste. «Die Schwäche Russlands ist offensichtlich.»
Foto: IMAGO/ANP
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Cédric HengyRedaktor News

Jewgeni Prigoschin (62) hat mit dem militärischen Aufstand seiner Söldner-Gruppe Wagner nicht nur in Russland für Aufruhr gesorgt. Auch international wird das Geschehen aufmerksam verfolgt.

Bundesrätin Viola Amherd (61) etwa hat am Mitte-Parteitag in Sursee Stellung genommen zu den aktuellen Ereignissen in Russland. «Unsere Leute beim Bund verfolgen die Situation ganz genau.» Sie sei vom Nachrichetndienst bereits heute früh über die Entwicklungen informiert worden, so Amherd.

«Zeit, dem Bösen ein Ende zu setzen»

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45) fand auf seinem Telegram-Kanal klare Worte. «Russland hat seine Schwäche und Dummheit lange mit Propaganda kaschiert. Jetzt ist das Chaos so gross, dass keine Lügen es verbergen können. Die Schwäche Russlands ist offensichtlich.»

Auch der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba (42) meldete sich via Twitter zu Wort. «An diejenigen, die sagen, Russland sei zu stark, um zu verlieren: Schaut nochmal hin. Es ist Zeit, dem Bösen ein Ende zu setzen.»

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Von den baltischen Staaten haben sich ebenfalls schon zwei Regierungschefs geäussert. Krišjanis Karinš (58), der lettische Ministerpräsident, schrieb auf Twitter, dass seine Regierung die Ereignisse in Russland genau verfolgen würde. Zudem gelte derzeit ein strikter Appell nicht nach Russland oder Weissrussland zu reisen.

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Auch die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas (46) hat die Bevölkerung dazu aufgefordert, von Reisen nach Russland abzusehen. Die Grenzsicherung sei bereits verstärkt worden, schreibt Kallas auf Twitter. Gleichzeitig schlägt sie beruhigende Töne an. «Ich kann versichern, dass für unser Land keine direkte Bedrohung besteht.»

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Sunak ruft zum Schutz der Zivilbevölkerung auf

Der britische Premierminister Rishi Sunak (43) hat derweil zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen. Alle Beteiligten müssten Verantwortung übernehmen, sagte Sunak am Samstag gegenüber der BBC. Er werde noch am Samstag mit anderen Staats- und Regierungschefs über den Aufstand der Wagner-Gruppe sprechen, so Sunak. «Wir behalten die Situation im Auge.»

Auf die Frage, ob es eine gute oder schlechte Nachricht sei, dass der russische Präsident Putin herausgefordert werde, wich Sunak aus: «Es ist eine sich entwickelnde Situation», so der Premier.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (65) lässt sich nach Angaben eines Regierungssprechers über die Entwicklung in Russland «laufend informieren». Ein Statement des Kanzlers sei aktuell aber nicht geplant.

Meloni: Angriffskrieg führt zu Instabilität im eigenen Land

Auch die italienische Ministerpräsidentin Georgia Meloni (46) hat sich zu Wort gemeldet. Sie sieht im Aufstand der Wagner-Gruppe einen Beweis dafür, dass Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu «Instabilität» im eigenen Land führt.

Meloni kündigte noch für Samstag ein Sondertreffen mit den zuständigen Ministern ihrer Regierung und den Geheimdiensten an.

Polens Präsident Andrzej Duda (51) schlug auf Twitter ähnliche Töne an. Die Entwicklung in Russland werde von der Regierung fortlaufend verfolgt.

Unterstützung erhält Putin einzig vom türkischen Präsidenten Erdogan (69). Wie der Kreml in einer Pressemitteilung schreibt, habe «der türkische Präsident seine volle Unterstützung für die Schritte der russischen Führung zum Ausdruck gebracht». Erdogan soll Putin dies bei einem telefonischen Gespräch zugesichert haben.

Noch kein Statement von US-Präsident Biden

Für den EU-Ratspräsidenten Charles Michel (47) ist der Aufstand «eindeutig ein internes russisches Problem.» Er beobachte die Situation sehr genau und machte klar, dass die Unterstützung für die Ukraine seitens der EU unerschütterlich ist.

US-Präsident Biden (80) hat sich bisher noch nicht zum Söldner-Aufstand geäussert. Er sei aber über die Vorkommnisse gebrieft worden, sagte Adam Hodge, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats. «Wir beobachten die Situation und werden uns mit Verbündeten und Partnern über diese Entwicklung beraten», so Hodge. (ced)

«Wir haben militärische Objekte unter unserer Kontrolle»
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Wagner-Chef im Video:«Wir haben militärische Objekte unter unserer Kontrolle»
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