Staatschefs aus aller Welt treffen sich derzeit im schottischen Glasgow zum Weltklimagipfel COP 26. Nach zwei Tagen sorgen aber nicht unbedingt die Reden für Aufmerksamkeit, sondern die Aktionen mancher Staatsoberhäupter.
Bei der Eröffnungssitzung konnte der US-Präsident Joe Biden (78) kaum die Augen offen halten. Ein Video zeigt, wie ihm die Lider zufallen und er für ein paar Sekunden eindöst. Ein weiteres Missgeschick unterlief Prinz Charles (72). Als er die Bühne betrat, um eine Rede zu halten, stolperte er auf der Treppe über seine eigenen Füsse und verlor für einen kurzen Moment das Gleichgewicht. Zum Glück konnte er sich wieder fangen und hinter das Rednerpult treten.
400 Privatjets landen in Glasgow
Bereits die Anreise der Staatsoberhäupter sorgte im Netz für Stirnrunzeln. Am Sonntag sind 52 Privatjets nach Glasgow geflogen. Der Flughafen war teilweise total überlastet und es kam zu regelrechten Staus, wie die «Daily Mail» berichtet.
Die britische Zeitung schätzt, dass während der zweiwöchigen Konferenz bis zu 400 Privatjets in Glasgow landen werden – die bis zu 13'000 Tonnen Kohlendioxid ausstossen. Allein US-Präsident Joe Biden verursachte mit seiner Flotte, bestehend aus Helikoptern und reihenweise Limousinen, 1000 Tonnen CO2.
Einer der grössten Klimasünder fehlt
Während die einen Staatschefs mit Privatjet und Entourage nach Glasgow reisten, verzichten andere auf die Teilnahme am Weltklimagipfel. Darunter Xi Jinping (68), der Präsident von China – dem Land, das zu den grössten Klimasündern gehört.
Laut offizieller Rednerliste soll von ihm lediglich ein schriftliches Statement auf der Website des Gipfels veröffentlicht werden. Auch Russlands Staatschef Wladimir Putin (69) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (67) fehlen an der Klimakonferenz.
Erdoğan meldete sich kurzfristig ab, weil ihm die Sicherheitsmassnahmen in Glasgow nicht weit genug gehen würden, berichtete der türkische Sender NTV.
Schwänzender Bolsonaro und nicht rollstuhlgerechte Gebäude
Auch Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (66), der in seinem eigenen Land den Regenwald abholzen lässt, schwänzt die Klimakonferenz in Glasgow. Er reiste am Montag lieber nach Anguillara Veneta in der italienischen Provinz Padua, wo er von der Stadtverwaltung die Ehrenbürgerwürde verliehen bekam.
Die israelische Energieministerin Karine Elharrar (44) war hingegen mit klaren Zielen an die Klimakonferenz gereist – und wurde bitter enttäuscht. Elharrar leidet an Muskeldystrophie und sitzt im Rollstuhl. Weil das Konferenzgebäude nicht barrierefrei eingerichtet war, versuchte sie erfolglos, dieses zu betreten.
Da sich auch die Organisatoren wenig kooperativ zeigten, kehrte sie nach zwei Stunden ins Hotel zurück. Auf Twitter schrieb Elharrar: «Es ist traurig, dass die Uno sich im Jahr 2021 nicht um die Barrierefreiheit bei ihren Veranstaltungen kümmert.» (gin)