Die deutsche Polizei jagt einen Bitcoin-Betrüger. Der Mann soll sich das Vertrauen einer deutschen Rentnerin (65) aus Ostwestfalen erschlichen und sie um einen Betrag in sechsstelliger Höhe erleichtert haben.
Die Polizei Bielefeld ging daher am Donnerstag mit einer Fahndungsmeldung an die Öffentlichkeit. Der Meldung ist ein Foto eines Schweizers beigefügt. Es ist das Foto, das der Mann dem Betrugsopfer zugeschickt hatte – um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern.
Auf dem Foto hält der Mann eine Schweizer Identitätskarte in die Kamera. Darauf steht der Name Stefan Frei.
Mann meldet sich auf Blick-Redaktion
Der Mann auf dem Foto scheint aber offenbar nicht der Bitcoin-Betrüger zu sein. Denn am Freitagmorgen meldet sich ein Berner auf der Blick-Redaktion und behauptet, jene Person auf dem Fahndungsbild der Polizei Bielefeld zu sein.
Er heisse aber nicht Stefan Frei. Offenbar wurde der Name auf der ID manipuliert. Vielmehr scheint er Teil der Masche des Bitcoin-Betrügers zu sein. Er erklärt: «Eine Person stellte sich mir am Telefon als Mitarbeiter eines Trading-Portals vor und lockte mit einem guten Geschäft. Er gab sich als Liechtensteiner mit dem Namen Peter Thomi aus.»
Anrufer habe Foto von Blick-Leser verlangt
Der Mann am Telefon habe von ihm ein Foto verlangt. «Eines, auf dem ich meine ID ins Bild halte. Ich tat dies und schickte ihm das Foto.» Das sei im Dezember 2019 gewesen.
Er habe dem angeblichen Mitarbeiter des Trading-Unternehmens auch einen einmaligen Geldbetrag überwiesen: 500 Euro. «Er köderte mich damit, dass ich einen Startbonus erhalten würde, wenn ich ihm die 500 Euro überweise.» Zusätzlich habe der Anrufer ihm eine Rendite innert weniger Wochen versprochen, sagt der Berner.
Einbezahltes Geld nie mehr gesehen
Das habe für ihn gut und plausibel geklungen. «Ich weiss ja, dass dies bei legalen Trading-Portalen genau so funktioniert. Daher zweifelte ich nicht an diesem Vorgehen. Leider habe ich diese besagte Firma zu spät überprüft.» Das einbezahlte Geld habe er nie mehr gesehen.
Die Foto-Verwechslung habe er auch der Bielefelder Polizei gemeldet, sagt der Blick-Leser. «Ebenso habe ich die Berner Kantonspolizei in diesem Fall eingeschaltet, da ich im Kanton Bern wohne.»