Am Wochenende wählt Russland den Präsidenten für die nächsten sechs Jahre. Obwohl seine Wiederwahl praktisch schon feststeht, gibt Wladimir Putin (65) noch einmal eine fette Machtdemonstration.
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben eine neue Hyperschallrakete erfolgreich getestet. Die «Kinschal» (Dolch) gehört zu den neuartigen Nuklearwaffen, die Putin bei seiner Jahresrede Anfang März präsentiert hatte. Die «ideale Waffe» (Zitat Putin) fliegt russischen nach Angaben mit bis zu zehnfacher Schallgeschwindigkeit und ist deshalb kaum abzufangen.
Die Rakete sei im Süden Russlands in der Luft von einem Abfangjäger MiG-31 gestartet worden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstagabend in Moskau mit. «Die Hyperschallrakete hat das vorgegebene Ziel auf einem Übungsgelände getroffen», hiess es der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in einer Mitteilung. Ein Propagandavideo zeigt, wie zwei Piloten zu patriotischer Musik ihre Jets besteigen und dann die Testrakete abfeuern.
Teil einer neuen Waffen-Generation
Putins Rede Anfang Monat hatte viele Fragen aufgeworfen, wie weit die Entwicklung der erwähnten Waffensysteme tatsächlich ist. Von ihnen werde die «Kinschal» am ehesten einsatzreif sein, sagte der US-Militärexperte Michael Kofman.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump zeigten sich «besorgt» über Putins Rüstungspolitik. Letztes Jahr sagte Putin in einer TV-Dokumentation, er würde eine «globale Katastrophe» auslösen, sollte jemand sein Land mit Atomwaffen angreifen.
Beim «Dolch» handle sich um eine Weiterentwicklung der Iskander-Raketen. Er werde aber nicht vom Boden, sondern aus der Luft abgefeuert. Er vermutete eine Reichweite von bis zu 2000 Kilometern. (SDA/rey)