«Unsere neuen Atomwaffen können nicht abgefangen werden»
Putin lässt die Muskeln spielen

Neue nukleare Sprengkörper, Unterwasserdrohnen – und Raketen mit unbegrenzter Reichweite. In seiner Jahresansprache hat Russlands Präsident Wladimir Putin sein neues Atomwaffen-Arsenal vorgestellt – und das hat es in sich.
Publiziert: 01.03.2018 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2018 um 12:39 Uhr
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Noch zwei Wochen sind es bis zur Präsidentenwahl in Russland – und ausgerechnet jetzt knackt es zwischen Putin und den USA gewaltig. 

Um seine Macht zu sichern, lässt Russlands Präsident nun offensichtlich die Muskeln spielen. In einer Rede vor Abgeordneten berichtete Wladimir Putin am Donnerstag unter anderem von Unterwasserdrohnen, die nukleare Sprengköpfe tragen könnten. Ende vergangenen Jahres habe Russland zudem eine atomgetriebene Rakete getestet.

Russische Atomwaffen als Konsequenz von Spannungen mit den USA

Die Ankündigung in seiner Jahresansprache ist eine Reaktion auf die jüngsten Spannungen zwischen Russland und den USA. Sein Land sei angesichts der Aufrüstung der Amerikaner gezwungen zu handeln, sagte Putin. Zugleich betonte er, dass die Stärkung des russischen Militärs den Weltfrieden sichern solle.

Die USA hatten im Februar eine neue Atomstrategie vorgestellt und dabei ausdrücklich auf die Entwicklungen in Russland hingewiesen. Die Regierung in Moskau drohte daraufhin Konsequenzen an. Die scheint Putin nun umzusetzen. Besonders brisant: Abwehrsysteme sind gegen Putins neues Atomwaffen-Arsenal angeblich machtlos. 

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Veröffentlicht zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl seine neuen Waffensysteme: Russlands Präsident Wladimir Putin.
Foto: AP

Die neuen Systeme machten die Aufrüstung der Nato an der Grenze Russlands und US-Raketenabwehrsysteme nutzlos, sagte Putin. Er machte unmissverständlich klar, dass ein Atomangriff gegen einen russischen Verbündeten wie ein Angriff auf Russland selbst behandelt würde: «Die Antwort würde sofort erfolgen.»

Die Waffensysteme sind bereits im Militärprogramm integriert

Russlands Finanzminister Anton Siluanow sagte laut der Nachrichtenagentur Tass, eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben sei nicht geplant. Industrieminister Denis Manturow verwies darauf, die von Putin vorgestellten Waffensysteme seien bereits im Militärprogramm für die Zeit bis 2027 enthalten, das im vergangenen Jahr verabschiedet worden war.

Die USA hatten Anfang Februar eine neue Atomstrategie bekannt gegeben. Diese war von Russland, aber auch von China und Deutschland kritisiert worden. Das US-Verteidigungsministerium will demnach kleinere Atomwaffen mit geringerer Sprengkraft entwickeln, um flexibler auf Angriffe reagieren zu können. 

Russland besitzt die grösseren Atomwaffen

In einem Papier wurde darauf verwiesen, dass Russland eine grössere Zahl und Vielfalt an Atomwaffen als die USA besitze. Die Regierung in Moskau glaube, dass ein begrenzter atomarer Erstschlag dem Land in Krisen oder kleineren Kriegen einen Vorteil bringen könne. Die USA werfen Russland zudem seit 2014 vor, die INF-Atomwaffenverträge mit der Entwicklung eines neuen, bodengestützten Marschflugkörpers gebrochen zu haben.

Als klein gelten heute Atomwaffen mit einer Sprengkraft von weniger als 20 Kilotonnen. Darunter fällt auch die Atombombe, die die USA 1945 über Hiroshima abwarfen. Durch die Explosion und die Spätfolgen der Strahlung wurden Schätzungen zufolge mehr als 100'000 Menschen getötet. (SDA/kin)

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