Er hat das Coronavirus im Dezember entdeckt und wollte China warnen. Doch die Regierung hat ihm einen Maulkorb verpasst. Anfang Februar stirbt er an den Folgen des Virus. Die Rede ist vom chinesischen Arzt Li Wenliang (†34) aus Wuhan.
Vier Monate nach seinem Tod ist er nun Vater geworden. Die Frau von Li Wenliang brachte am Freitagmorgen (Ortszeit) in Wuhan einen Jungen zur Welt, wie mehrere chinesische Medien berichteten.
«Wir hoffen, dass dieses Kind den Geist von Dr. Li weiterführt»
Die Mutter richtet sich nach der Geburt an ihren Mann: «Hast du es vom Paradies aus gesehen? Dein letztes Geschenk für mich ist heute geboren, und ich werde ihn ganz sicher sehr lieben», schrieb sie auf Social Media und postete ein Bild des Sohnes.
Zahlreiche Nutzer hinterlassen liebevolle Nachrichten: «Ich möchte weinen, weil die Leute ihn nicht vergessen haben. Dies ist die beste Nachricht des Tages für mich», schreibt ein User. Ein weiterer kommentiert das Bild so: «Wir hoffen, dass dieses Kind den Geist von Dr. Li weiterführt und ein guter Mann wird.»
Nach dem Tod Li Wenliangs im Februar überschwemmten Wut und Trauer die sozialen Medien in China. Viele nannten den chinesischen Arzt einen Nationalhelden und verurteilten die Behörden. Erst einige Monate nach dem Tod hatte sich die chinesische Behörde öffentlich entschuldigt und Fehler eingeräumt.
Kurzzeitig hatte das asiatische Land die Corona-Pandemie nach eigenen Angaben im Griff. Doch immer wieder kommt es zu kleineren Ausbrüchen in verschiedenen Städten. Mit neuen Erkrankungen kämpft auch zuletzt die Millionenmetropole Wuhan. Die zentralchinesische Stadt will deshalb sämtliche ihrer elf Millionen Einwohner in Rekordzeit einem Coronavirus-Test unterziehen. (sib)