Die Hände zittern, der Gang wird unsicher. Das typische Krankheitsbild von Parkinson. Weltweit leiden Millionen an der Schüttelkrankheit. In der Schweiz sind es über 15'000 Betroffene. Parkinson ist gemäss Weltgesundheitsorganisation (WHO) die weltweit am stärksten zunehmende neurologische Erkrankung.
Grund dafür ist die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Bei der Parkinson-Erkrankung werden unter anderem die Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin produzieren, aus aktuell noch ungeklärten Gründen langsam fortschreitend geschädigt. Der Dopamin-Mangel führt im Körper zu motorischen und nicht-motorischen Funktionsstörungen.
Lebensbedrohlich ist Parkinson nicht, aber bisher nicht heilbar. Die Symptome können aber gelindert werden. Umso wichtiger ist deswegen eine frühzeitige Erkennung. Und genau das ist möglich, wie eine Studie aus den USA zeigt. Bereits 20 Jahre vor Ausbruch der Krankheit können gewisse Symptome auf Parkinson hinweisen.
Reflux und Erektionsstörungen
Für die Untersuchung wurden die Daten von über 300'000 Erkrankten ausgewertet. Und die Forscher konnten übereinstimmende Symptome ausmachen, die auf die Erkrankung hinweisen – sogenannte Prodromalsymptome. Diese Anzeigen fanden sich auf der Haut, im Magen-Darm-Trakt und im Intimbereich, wie das «Deutsche Gesundheitsportal» berichtet.
So können Reflux, Rückfluss von Magensäure, Probleme beim Schlucken oder sexuelle Dysfunktion wie Erektionsstörungen auf Parkinson hinweisen. Und das bis zu 20 Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch. Auch Probleme mit dem Geruchs- und Geschmackssinn, eine vergrösserte Prostata oder Hautpilzerkrankungen können bereits auf Parkinson deuten.
Wichtiger Schritt für die Frühdiagnostik
In der Vergangenheit gab es bereits Studien mit ähnlichen Ergebnissen. Allerdings im kleineren Rahmen. Die Forscher in den USA konnten dank dem grossen Datensatz die Parkinson-Symptome eindeutig identifizieren.
Zudem konnte eine weitere Studie nachweisen, dass ein bestimmtes Protein als Biomarker fungiert, das auf Parkinson hinweist. Dafür wurden Proben von verstorbenen und lebenden Erkrankten entnommen. Bei Erkrankten konnte jeweils das spezielle Protein ausgemacht werden.
Ein wichtiger Schritt für die Betroffenen. «Wenn ein Mensch frühzeitig um die Diagnose weiss, kann er durch eine bewusste Lebensweise Einfluss auf den Verlauf nehmen», wird die Neurologin Daniela Berg vom «Deutschen Gesundheitsportal» zitiert. Ein Betroffener kann so zum Beispiel mit Ernährung und Sport etwas gegen die Krankheit tun. (jmh/SDA)