Auf einen Blick
- Seat-Squatters: Neuer Trend in den USA – Passagiere besetzen fremde Sitzplätze
- Flugbegleiterinnen weisen höflich auf Fehler hin, eine böse Absicht besteht selten
- Swiss: Bei über 16 Millionen Passagieren jährlich kommt es äusserst selten vor
Schnell ins Flugzeug rein, das Gepäck verstauen und den gebuchten Platz einnehmen: Eigentlich ist der Ablauf den Passagieren klar. Doch momentan scheint es besonders in den USA einen besonderen Trend zu geben. Der Name: Seat-Squatters – Sitzplatzbesetzer.
Auf Reddit und Tiktok häufen sich gerade die Meldungen, wie «Daily Mail» berichtet. Darunter von Shannon Ella, einer Tiktokerin, die Anfang des Jahres mit dem Flugzeug von Toronto nach Charlottetown in Kanada unterwegs war.
«Er sah mich an und sagte: ‹Das glaube ich nicht›»
Bevor die Maschine abhob, hatte sich ein fremder Mann auf ihren Fensterplatz gesetzt. Er habe sich geweigert, zu gehen. Sie habe ihn zunächst freundlich auf den «Fehler» hingewiesen. «Er sah mich an und sagte: ‹Das glaube ich nicht.›» Shannon Ella hatte aber extra für den Fensterplatz bezahlt und liess deswegen nicht locker. Am Ende stand der Mann tatsächlich auf, um weiteren Ärger zu vermeiden.
Einen anderen Vorfall schildert ein Passagier auf Reddit. Er sei im Dezember mit dem Flugzeug nach New York unterwegs gewesen, als kurz nach dem Start ein Flugbegleiter zu ihm kam, um ihm zu sagen, dass er ein Upgrade in die First Class bekomme, weil dort noch ein Platz frei geblieben sei.
Chance gewittert, um in der First Class zu sitzen
Doch als er sich hinsetzen wollte, sass bereits eine Frau auf seinem Platz. «Ich dachte, der Computer habe sich geirrt und die Person, die ursprünglich den Sitz gebucht hatte, habe den Flug doch noch erwischt. Ich ging zur Flugbegleiterin, um das noch einmal zu überprüfen, und sie bestätigte, dass mir der neue Platz zugewiesen worden sei», schreibt der Passagier.
Als er zusammen mit der Flugbegleiterin zu der Dame ging, stand diese sofort auf und meinte, dass es ein Versehen war. Die Frau hatte wohl einen freien Platz in der First Class gesehen und ihre Chance gewittert.
Keine böse Absicht
Diese und weitere Fälle stammen alle aus Nordamerika. Gibt es das Phänomen auch an Bord von Schweizer Fliegern? «Bei jährlich über 16 Millionen Passagieren ist das sicher auch schon vorgekommen», sagt Michael Pelzer, Mediensprecher der Swiss, zu Blick.
Als Phänomen könnte man das aber nicht bezeichnen. «So eine Situation gibt es nur äusserst selten, und wenn sich jemand tatsächlich auf einen falschen Sitzplatz setzt, geschieht das meistens aus Versehen und ohne böse Absichten.»
«Jeder Passagier hat einen fest zugewiesenen Sitzplatz»
Einen Trend könne die Swiss nicht feststellen. Und sollte es einmal dazu kommen, dass jemand auf dem falschen Platz sitzt, würde das Kabinenpersonal höflich auf den Fehler hinweisen und der Person den richtigen Sitz zeigen. Pelzer zu Blick: «Dass ein Passagier das absichtlich macht oder sich dann gar weigert, auf seinen zugewiesenen Platz zu wechseln, kommt praktisch nicht vor.»
Wer wie und wo sitzt, ist klar geregelt. «Jeder Passagier, der ein Flugzeug betritt, hat einen eindeutigen und fest zugewiesenen Sitzplatz. Es gibt hier keinen Diskussionsspielraum, und es spielt deshalb auch keine Rolle, wer zuerst bei einem Sitzplatz ist.» Der Swiss-Sprecher empfiehlt in jedem Fall, nicht von böser Absicht auszugehen, sollte doch mal jemand auf dem falschen Sitz Platz genommen haben. «Kann das Problem nicht auf Anhieb gelöst werden, hilft unser Kabinenpersonal gern weiter.»