Das Jahr war im Griff von Corona – aber es gab auch Erfreuliches
Danke 2020 für diese guten Nachrichten!

Nicht alles war in diesem Jahr schlecht. BLICK zeigt, worüber wir uns trotz der gefühlten Dauerkrise freuen können.
Publiziert: 29.12.2020 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2020 um 14:05 Uhr
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Nicht nur Menschen hatten im Lockdown offenbar mehr Zeit und Lust: Panda Ying Ying hat sich ohne neugierige Besucherblicke gepaart.
Foto: keystone-sda.ch
Fabienne Kinzelmann

2020. Vier Ziffern, die man sich leicht merken kann – und trotzdem war es für viele ein Jahr zum Vergessen. Corona hier und da, einfach überall. Die täglichen Zahlen der Neuinfektionen verfolgen uns und machen weiter Sorgen. Plötzlich diskutiert man über R-Werte und Inzidenzen, über Nacht wurden wir zu unfreiwilligen Experten. Doch neben all der Schreckensmeldungen hatte das Jahr auch viel Gutes zu bieten. BLICK hat 20 erfreuliche Nachrichten zusammengestellt.

1. Die Welt setzt sich Klimaziele

Zahlreiche Länder haben sich in diesem Jahr zu einem konkreten Klimaziel bekannt. Die grosse Überraschung: sogar China! Im September kündigte Präsident Xi Jinping (67) an, das Land bis 2060 klimaneutral machen zu wollen. Die USA werden mit der Präsidentschaftswahl von Joe Biden (78) ausserdem wieder dem Pariser Klimaabkommen beitreten.

2. Tierische Lockdownbabys

Mit der Privatsphäre kam offenbar die Lust: Als die Besucher plötzlich ausblieben, hat sich das Pandapaar Ying Ying und Le Le in einem Freizeitpark in Hongkong nach zehn gemeinsamen Jahren erstmals gepaart. Dabei gelten die Tiere in Gefangenschaft eigentlich als Sexmuffel.

3. Soziale Netzwerke kämpfen gegen Fake News

Twitter schaute in diesem Jahr sehr genau hin, was Botschaften rund um den US-Wahlkampf betraf. Und kennzeichnete auch Tweets von US-Präsident Donald Trump (74) als «irreführend» oder «manipulativ». Bei der QAnon-Bewegung griffen auch Instagram und Facebook durch – und löschten verschwörungstheoretische Inhalte.

4. Mehr Honig, besserer Wein

Das Corona-Jahr war auch ein super Honigjahr! Laut einer Erhebung der «Schweizerischen Bienen-Zeitung» betrug die Gesamternte mit 29,9 Kilogramm Honig pro Bienenvolk in diesem Jahr fast die doppelte Menge der rekordtiefen Honigernte von 2019. Das ist mehr als in den vergangen zehn Jahren. Schuld daran ist das gute Wetter. Das sorgte auch für einen überdurchschnittlich guten Weinjahrgang.

5. Weniger Grippetote

Weltweit sterben jährlich rund 290'000 bis 650'000 Menschen an der saisonalen Grippe. Mit den Corona-Massnahmen brach die Grippesaison (dauert normalerweise bis Ende Mai) auf der Nordhalbkugel praktisch schlagartig ab. Auch in dieser Wintersaison erwarten Experten laut «Nature» eine milde Saison.

6. Vaterschaftsurlaub

Unglaubliche 60 Jahre dauerte der Kampf für den Mutterschaftsurlaub, der 2005 schliesslich gesetzlich verankert wurde. Nun, 15 Jahre später, bekommen auch die Schweizer Papis ein Recht auf Vaterschaftsurlaub. Im September hat die Stimmbevölkerung zwei Wochen Papizeit zugestimmt.

Volk sagt Ja zum Vaterschaftsurlaub
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61 Prozent sind dafür:Volk sagt Ja zum Vaterschaftsurlaub

7. Schweizer machen Ferien im eigenen Land

Es war kein gutes Jahr für den Tourismus. Aber: Zwischen Mai und Oktober wuchs die inländische Nachfrage mit insgesamt 10,2 Millionen Logiernächten gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent. Graubünden verzeichnete sogar ohne ausländische Gäste ein leichtes Plus (+0,9 Prozent) bei den Übernachtungen.

8. Venedig atmet auf

Mit den Touristen blieben auch die Kreuzfahrtriesen weg, die die Lagunenstadt gefährden. Dass sich die Venezianer stattdessen über andere Besucher im plötzlich glasklaren Wasser freuen durften, war allerdings eine Falschmeldung: Die vermeintlichen Aufnahmen von Delfinen in Venedig stammten aus der sardischen Hauptstadt Cagliari.

9. Digitalisierungsturbo

Endlich ermöglichten auch bei uns viele Firmen, die sich vorher dagegen gewehrt hatten, ihren Angestellten Homeoffice. Videocalls sind im Berufsalltag selbstverständlich geworden. Genauso wie zahlreiche digitale Tools für den Heimunterricht.

10. Mehr Velos, weniger Stress

Homeoffice hat auch die Rushhour entspannt. Das spart Zeit und Stress. Und obwohl der Benzinpreis 2020 durchschnittlich so billig wie zuletzt 2016 war, stieg die Schweiz aufs Velo um. Der E-Bike-Verkauf legte in der Schweiz in diesem Jahr um rund ein Viertel zu.

11. Weniger Einbrüche

Die Corona-Massnahmen sorgten dafür, dass weniger eingebrochen wurde. Dass Menschen mehr zu Hause bleiben, hat laut Mark Burkhard, Präsident der kantonalen Polizeikommandanten-Konferenz, offenbar eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher.

12. Das Leben wurde bequemer

Kulanz bei Stornierungen, überall kann man jetzt mit Karte zahlen – bis 80 Franken sogar endlich ohne PIN – und das Lieferservice-Angebot wurde in fast allen Bereichen ausgebaut. Und auf der eigenen Couch stösst es sich auch beim Videoapéro komfortabel an.

13. Ermittlungserfolg im Fall Maddie

13 Jahre nach dem Verschwinden von Maddie McCann in Portugal haben die Ermittler einen Tatverdächtigen. Der Deutsche Christian B.* (43) soll die damals Dreijährige entführt und getötet haben. Der mutmassliche Killer sitzt aktuell bereits wegen Drogenhandel und Vergewaltigung hinter Gittern.

14. Historische Nobelpreisträgerinnen

Mit der Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier (52, Frankreich) und der Biochemikerin Jennifer Doudna (56, USA) wurden zum ersten Mal zwei Frauen gemeinsam und ohne männlichen Co-Preisträger ausgezeichnet. Die beiden Wissenschaftlerinnen erhielten den Chemienobelpreis für die Entwicklung einer Gen-Schere, mit der Erbgut von Tieren und Pflanzen verändert werden kann.

15. Ehe für alle

Nach sieben Jahren sagte das Parlament im Dezember endlich Ja: Auch in der Schweiz dürfen Lesben und Schwule künftig heiraten. Zudem wird lesbischen Paaren die Samenspende erlaubt. Noch steht der «Ehe für alle» zwar ein Referendum bevor. Aber auch das Stimmvolk dürfte deutlich Ja sagen.

16. Bessere Luft

Weil der CO2-Ausstoss schlagartig runterging, war auch die Luftverschmutzung tiefer. Die bessere Luftqualität freut nicht nur unsere Lungen, sondern auch unsere Augen: Wegen der geringeren Luftverschmutzung konnten Menschen in Nordindien das erste Mal seit 30 Jahren wieder den Himalaya sehen.

17. Überbrückungsrente

Schon ab dem 1. Januar sollen Überbrückungsleistungen für ältere Arbeitslose greifen. Wer mit 60 von der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert wird, hat unter gewissen Bedingungen Anspruch auf eine Überbrückungsrente von bis zu 43’762 Franken als Alleinstehender oder 65’644 Franken als Ehepaar.

18. Weniger Unfälle

Die Schaden- und Unfallhäufigkeit war in diesem Jahr deutlich geringer, sagte Zurich-Chef Mario Greco in einem Interview. Eigentlich logisch, wenn die Schweizer mehr daheim bleiben und weniger Verkehr herrscht.

19. SpaceX bringt Menschen ins All

Historisch: Seit dem 30. Mai bringt SpaceX als erstes privates Unternehmen für die Nasa Astronauten zur ISS – die amerikanische Raumfahrtbehörde war nach dem Aus für das Spaceshuttle 2011 auf Russlands Dienste angewiesen. Und: Schon in einem Jahr sollen zudem auch Privatpersonen den Weltraum erkunden können.

Vier Astronauten auf dem Weg zur ISS
27:24
Der Fokus am Mittag:Vier Astronauten auf dem Weg zur ISS

20. Gesündere Babys

Während und nach dem ersten Lockdown beobachteten Spitäler laut einem Bericht der «New York Times» weltweit das gleiche Phänomen: weniger Frühgeburten. Möglicherweise lag das an der Zwangsentschleunigung.

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